Tagungsband - UFZ
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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />
4 Gebietswasserhaushalt und Vorfeuchte<br />
Landnutzung und Verdunstung<br />
Auf die Bedeutung der Verdunstung in Abhängigkeit von der Landnutzung wurde bereits oben<br />
hingewiesen. Bei der Reduzierung der Hochwasserwelle in der Fläche (Retention) ist die<br />
Vorfeuchte des Gebietes ausschlaggebend. Diese kann wiederum durch tiefwurzelnde Pflanzen<br />
(insb. Wälder) und durch gut wasserspeichernde Böden gefördert werden. Dabei werden<br />
Extremhochwässer kaum beeinflusst, solche mit niedrigen Jährlichkeiten deutlich (siehe<br />
Seegert et al., 2003).<br />
Klimawandel<br />
Im Zusammenhang mit dem Hochwasser im August 2002 wurde rasch ein Zusammenhang zur<br />
stattfindenden globalen Erwärmung hergestellt. Dieser Schluss ist für ein Einzelereignis nicht<br />
möglich, wenngleich die Wahrscheinlichkeit für heftige Niederschläge mit höheren Temperaturen<br />
und größeren Wassergehalt der Atmosphäre steigt. Aufgrund der zahlreichenden Rückkopplungen<br />
im System Erde-Atmosphäre ist eine Prognose der Niederschlagsentwicklung sehr<br />
schwierig. Es ist daher wichtig vorhandene lange Niederschlagsreihen statistisch zu untersuchen.<br />
Dabei zeigt sich z.B. für Sachsen, dass die Starkniederschläge > 20 mm in den letzen 30<br />
Jahren deutlich zugenommen haben und gleichzeitig immer häufiger von längeren Trockenperioden<br />
unterbrochen werden (Abb. 3 und 4). Damit wird auch das Paradoxon aufgelöst, dass bei<br />
immer trockneren Sommern die Starkregenwahrscheinlichkeit ansteigt. Es ist dabei zu<br />
beachten, dass dieser Trend in den östlichen Bundesländern deutlicher ausfällt. Im Winter ist<br />
die Niederschlagsmenge in den letzten 50 Jahren in ganz Deutschland gestiegen, so dass<br />
Winter- und Frühlingshochwässer im Zusammenhang mit der Schneeschmelze (im Hochgebirge<br />
entsteht eine Zunahme der in der Schneedecke gespeicherten Wassermenge) ebenfalls<br />
wahrscheinlicher geworden sind.Abb. 4. Häufigkeit der Trockenperioden in Sachsen nach<br />
Dezenien.<br />
5 Ausblick: Modellierung des Gesamtsystems und Datenassimilation<br />
Bis auf weiteres wird es spezielle Modellsysteme geben, die an bestimmte Einzugsgebiete angepasst<br />
sind und die spezifische Datensituation des Gebietes berücksichtigen. Gerade deshalb<br />
Abb. 3. Trend der sommerlichen Starkniederschläge in Sachsen für die<br />
klimatologischen Standardperioden 1961-1990 bzw. 1971-2000<br />
(Quelle DWD, aus dem Endbericht CLISAX)<br />
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