Tagungsband - UFZ
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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />
Flusses. Hierdurch wird verhindert, dass sich große Sandbänke im Flussschlauch bilden. Langfristig<br />
kommt es zu einer Eintiefung des Flussbettes. Aufgrund der fortschreitenden Sohlenerosion<br />
mit der damit einhergehenden Wasserspiegelabsenkung vergrößert sich als weitere Folge<br />
auch der Grundwasser-Flurabstand in den angrenzenden Auen (HENRICHFREISE 1996) .<br />
Innerhalb der zwischen den Buhnen gelegenen Buhnenfeldern kommt es aufgrund der deutlichen<br />
Strömungsberuhigung gegenüber dem Hauptstrom zu einer verstärkten Ablagerung partikulärer<br />
Stoffe. Die Verlandungsneigung innerhalb der Buhnenfelder wird anhand einer<br />
Gegenüberstellung der topographischen Karten des Elbabschnittes von Strom-km 518 bis 520<br />
der Jahre 1889 und 1990 deutlich. Im Vergleich zum Jahr 1889, in welchem bei mittleren Pegelständen<br />
innerhalb der Buhnenfelder noch 47 % Wasserfläche und 53 % Landfläche ausgewiesen<br />
wurden, hat sich das Verhältnis ein Jahrhundert später weit in den terrestrischen Bereich<br />
verschoben (1990: 37 % Wasserfläche und 63 % Landfläche). Gleichzeitig sind zahlreiche<br />
Kleingewässer verschwunden oder weisen keinen Anschluss mehr an die Elbe auf und die Uferlinie<br />
hat sich wesentlich verkürzt (SCHWARTZ & KOZERSKI 2002). Nachfolgende Ergebnisse<br />
zu den physikalischen und chemischen Eigenschaften von Buhnenfeldsedimenten sowie<br />
der aktuellen Sedimentation und dem Stoffdepot in Buhnenfeldern entstammen der Mittelelbe<br />
bei Havelberg (Strom-km 419 - 422).<br />
2 Physikalische und chemische Eigenschaften von Buhnenfeldsedimenten<br />
Infolge der großen Strömungsunterschiede zwischen Flussschlauch (100 - 200 cm/s) und<br />
Buhnenfeld (5 - 25 cm/s) unterscheidet sich die Textur dieser beiden Kompartimente grundlegend.<br />
Im Flussschlauch ist eine hohe Gleichförmigkeit in der Korngrößenzusammensetzung zu<br />
beobachten. Die Mittel- und Grobsandfraktion dominiert. Fein- und Mittelkiesbestandteile sind<br />
nur von untergeordneter Bedeutung. Schluff- und Tonbestandteile fehlen gänzlich. Im Gegensatz<br />
dazu ist das Körnungsspektrum in den Buhnenfeldern wesentlich breiter. Es reicht von<br />
Mittelsand dominierten Proben, die noch bis zu 20 % Grobsand enthalten können, bis nahezu<br />
sandfreien, stark schluffigen Proben, in denen der Tonanteil bis zu 25 % ausmachen kann. Mittlere<br />
Feinkornanteile stellen ein Resultat geringmächtiger Wechsellagerungen von feinkornbzw.<br />
sandreichen Schichten dar (SCHWARTZ & KOZERSKI 2002a). Die räumliche Verteilung<br />
von feinen und groben Sedimenten innerhalb der Buhnenfelder variiert stark. Das Ablagerungsmuster<br />
ist eng an das Strömungsgeschehen gekoppelt (KOZERSKI et al. 2001).<br />
Bei den Buhnenfeldsedimenten besteht eine hoch signifikante Beziehung zwischen der<br />
Körnung und dem Gehalt an organischem Kohlenstoff. Reinsandige Proben weisen nur geringe<br />
Kohlenstoffgehalte auf (0,1 %). Der Gehalt an organischem Kohlenstoff annähernd sandfreier<br />
Proben beträgt 8,2 %. Die Korrelation von Gesamt-Stickstoff zu organischem Kohlenstoff ist<br />
ebenfalls hoch, wobei steigende Kohlenstoff-Gehalte einher gehen mit denen des Stickstoffs.<br />
Das C/N-Verhältnis ist als eng zu bezeichnen. Es liegt bei 8:1. Analog zum Stickstoff verhalten<br />
sich Phosphor und Schwefel. Sandfreie Proben beinhalten durchschnittlich 3,7 g/kg Phosphor<br />
und 2,5 g/kg Schwefel (SCHWARTZ & KOZERSKI 2002a).<br />
Gleichsam zu den Nährstoffen verhält es sich mit den potentiellen Schadstoffen. Mit steigenden<br />
Feinkornanteilen sowie höheren Gehalten an organischem Kohlenstoff nimmt der Gehalt an<br />
Spurenmetallen signifikant zu. Bei den Spurenmetallen ist neben dem jeweiligen Gesamtgehalt<br />
die elementspezifische anthropogene Schadstoffanreicherung zu berücksichtigen. Die höchste<br />
Überschreitung gegenüber der natürlich bedingten Ausgangskonzentration weist in den frischen<br />
schwebstoffbürtigen Sedimenten der Mittelelbe derzeit Cadmium auf. In der Reihe abnehmender<br />
Belastungsgrade folgen Zink, Quecksilber, Arsen, Blei, Kupfer, Nickel und Chrom<br />
(SCHWARTZ et al. 1999).<br />
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