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Tagungsband - UFZ

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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />

Non Target Screening organischer Schadstoffe des Sediments der unteren<br />

Mulde (TP 3.10)<br />

Nicolas Heinzel, Michael Specht, Stephan Franke, Wittko Francke<br />

Universität Hamburg, Institut für Organische Chemie, Labor für organisch-chemische Mikroanalytik,<br />

Tel. 040/42838 6506, Fax 040/42838 2893, heinzel@chemie.uni-hamburg.de<br />

1 Einleitung<br />

Die Mulde, die einen der größeren Nebenflüsse der Elbe darstellt, hat sich in zurückliegenden<br />

Untersuchungen als herausragend belastet mit Schwermetallen und organischen Schadstoffen<br />

erwiesen1. Ein besonderer Schwerpunkt der Kontamination mit organischen Schadstoffen lag<br />

dabei am Unterlauf der Mulde abwärts des Stausees Muldenstein in der Region Bitterfeld-<br />

Wolfen bis zur Einmündung in die Elbe bei Dessau.<br />

Im Rahmen des auf ein Jahr Laufzeit angelegten Ad-hoc-Projekts "Schadstoffuntersuchungen<br />

Elbe-Hochwasser August 2002" dient das Teilprojekt 3 der Ermittlung des Schadstoffpotentials<br />

in Elbe und Mulde und innerhalb dieses Teilprojekts das Arbeitspaket 3.10, über das hier<br />

berichtet wird, der Identifizierung organischer Schadstoffe durch gaschromatographische (GC)<br />

und gaschromatographisch/massenspektrometrische (GC/MS) Non Target Screening Untersuchungen.<br />

Untersuchungsgegenstand sind dabei Sedimente, Oberflächen- und Grundwasser<br />

ausgewählter Standorte des Muldeeinzugsgebiets zwischen Bittterfeld-Wolfen und Dessau<br />

sowie der Elbe nahe der Muldemündung.<br />

Bedingt durch die kurze Laufzeit des Projekts (Beginn Februar 2003), fällt die Vorbereitung<br />

dieses Tagungsbeitrags in eine Projektphase, in der bereits erste Ergebnisse von Sedimentuntersuchungen<br />

vorliegen, Wasseruntersuchungen plangemäss jedoch nicht abgeschlossen sind.<br />

Darüber hinaus werden weitere Beprobungen im September 2003 durchgeführt. Der Tagungsbeitrag<br />

liefert daher als Schwerpunkt Ergebnisse von Sedimentuntersuchungen, Analysen des<br />

Grundwassers aus dem Gebiet Bitterfeld-Wolfen und von Oberflächenwasser werden zu einem<br />

späteren Zeitpunkt ausführlicher dargestellt.<br />

2 Methoden: Non Target Screening<br />

Die Analyse organischer Substanzen wird in Umweltproben häufig durch schwierige Matrices<br />

und die unbekannte Anzahl der darin vorliegenden Schadstoffe erschwert. Bei Target-<br />

Analysen, die sich auf mehr oder minder begründet ausgewählte Substanzen beschränken,<br />

werden selektive oder spezifische analytische Methoden in entsprechend validierten Verfahren<br />

angewandt, um zu quantitativen Aussagen zu gelangen. Substanzen, für die das Verfahren nicht<br />

validiert ist, entziehen sich dieser Analytik.<br />

Das Ziel von Non Target Analysen besteht darin, eine breite Palette organischer Substanzen zu<br />

erfassen, ohne dass bereits bekannt sein muss, welche Analyten in den Proben vorliegen.<br />

Dementsprechend müssen hier weniger selektive Methoden für die Matrixabtrennung und<br />

Anreicherung der Probenkomponenten zur Anwendung kommen.<br />

Eine vollständige analytische Non Target Methode zur Identifizierung unbekannter Substanzen<br />

umfasst folgende, für die zuverlässige Identifizierung originärer Probenkomponenten gleichermassen<br />

wesentliche Schritte: (1) Kontaminationsfreihe Probenahme. (2) Matrixabtrennung und<br />

Anreicherung organischer Substanzen durch unselektive Extraktion mit mehreren Lösungsmitteln<br />

unterschiedlicher Polarität. Um dabei Anreicherungen von Lösungsmittelverunreinigungen<br />

zu vermeiden, müssen Extraktionsmittel von hoher, durch Laborkontrollen bestätigter Reinheit<br />

verwendet werden. Ein Zusatz isotopenmarkierter ( 2 H, 13 C) interner Standards dient der Überwachung<br />

der Effizienz der Extraktion. (3) Trennung des isolierten Substanzgemischs durch<br />

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