Tagungsband - UFZ
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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />
ng WHO-TEQ/kg TM<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Bunthaus<br />
Seemannshöft<br />
Mittel 99 Bunthaus<br />
Mittel 99 Seemannshöft<br />
0<br />
22.08.02<br />
24.08.02<br />
26.08.02<br />
28.08.02<br />
30.08.02<br />
01.09.02<br />
03.09.02<br />
05.09.02<br />
07.09.02<br />
09.09.02<br />
11.09.02<br />
Abbildung 5: PCDD/F-Gehalte im Zentrifugenschwebstoff bei Bunthaus<br />
(Elbe-km 609,8) und Seemannshöft (Elbe-km 628,8)<br />
außerdem die HCB- und a- und ß-HCH-Gehalte bei Seemannshöft. Auf üblichem Niveau<br />
blieben die PCB-Belastungen. Besondere Verunreinigungen mit Kohlenwasserstoffen traten<br />
nicht auf.<br />
Untersuchungen auf Radioaktivität<br />
Die Untersuchungsergebnisse für radioaktive Inhaltsstoffe (Be-7, K-40, Ra-226, Ac-228,<br />
Th-228, Tc-99m, J-131 und Cs-137) im Wasser und Schwebstoff zeigten keine signifikanten<br />
Änderungen durch das Hochwasser.<br />
Ökotoxikologische Untersuchungen<br />
Der Sedimentkontakttest mit Nematoden wies einen Verlauf mit dem Maximum der Hemmung<br />
am 24.8.02 auf, der tendenziell der Entwicklung der Schadstoffbelastung der Schwebstoffe<br />
während des Durchgangs der Flutwelle entsprach. Die Ergebnisse der übrigen Testsysteme<br />
zeigten andere Tendenzen auf: Der Leuchtbakterientest erbrachte durchgehend eine hohe<br />
Hemmung, und zwar sowohl im Eluat als auch im Methanolextrakt, mit dem potentiell verfügbare,<br />
leicht lipophile Stoffe aus Feststoffen herausgelöst werden. Im Eluat stieg die Toxizität in<br />
der höchsten Verdünnungsstufe sogar am 4.9.02 an, zu einem Zeitpunkt, als die Flutwelle<br />
Hamburg lange passiert hatte. Die Toxizität im Algentest sprang erst verzögert an, am 28.8.<br />
nahm die Hemmung deutlich zu und stieg dann nochmals am 4.9.02 in der hohen Eluatverdünnung.<br />
Die Toxizität im Algentest erhöhte sich mit abnehmender Abflussmenge, was auf Stoffe,<br />
deren Konzentrationen durch die großen Wassermengen verdünnt und mit rückläufigen<br />
Abflussmengen wieder zunahmen, als mögliche Ursache hinweist.<br />
3 Fazit<br />
Überschwemmte Kläranlagen im Katastrophengebiet haben zu einer erhöhten bakteriellen<br />
Belastung der Elbe in Hamburg bereits Tage vor dem Eintreffen des Hochwasserscheitels<br />
geführt. Der Anstieg der Belastungen mit Arsen und Blei im Wasser und Schwebstoff sowie mit<br />
Organozinnverbindungen (insbesondere Tetrabutylzinn) und PCDD/F im Schwebstoff während<br />
des Durchlaufens der Hochwasserwelle spricht dafür, dass Altlasten im Muldegebiet abgeschwemmt<br />
wurden, da das Schadstoffmuster typisch für die Mulde ist [2,4]. Das bestätigen die<br />
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