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Tagungsband - UFZ

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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />

Die bakteriologischen Untersuchungen, die sonst in 14-tägigem Rhythmus erfolgen, wurden in<br />

der Zeit vom 19.08.- 04.09.02 an den Messstellen Bunthaus und Seemannshöft intensiviert.<br />

Gemessen wurde zunächst 4-mal täglich, wobei neben Gesamt- und Fäkalcoliformen auch auf<br />

Fäkalstreptokokken und Salmonellen geprüft wurde.<br />

Die chemischen Sonderuntersuchungen in Bunthaus und Seemannshöft (16.08.-17.09.02)<br />

umfassten in der Wasserphase (unfiltriert) Schwermetalle (Pb, Cd, Cr, Cu, Ni, Hg, Zn) und<br />

Arsen sowie in Zentrifugenschwebstoffen Schwermetalle, Kohlenwasserstoffe, Chlorbenzole,<br />

PCB, HCH, PCDD/F, DDT und Metaboliten, PAK, Organozinnverbindungen u.a. entsprechend<br />

einer Empfehlung des Umweltbundesamtes zur Untersuchung durch das Hochwasser abgelagerter<br />

Schlämme [1].<br />

Radioaktivitätsmessungen werden routinemäßig an monatlichen Sammelproben von Wasser<br />

und Schwebstoffen durchgeführt. Während des Hochwassers wurden kürzere Zeitintervalle<br />

gewählt.<br />

Zentrifugenschwebstoff-Proben von Seemannshöft wurden zur Einschätzung der summarischen<br />

Schadwirkung ergänzend vom BIS an der TU Hamburg Harburg ökotoxikologisch untersucht<br />

. Zum Einsatz kamen der Leuchtbakterientest (Eluat und methanolischer Extrakt in 5<br />

Verdünnungsstufen) mit Vibrio fischeri, ein Algenwachstumshemmtest (Eluat in 5 Verdünnungsstufen)<br />

mit Pseudokirchneriella subcapitata sowie zwei Sedimentkontakttests mit dem<br />

Bakterium Bacillus cereus (in 7 Verdünnungsstufen) und dem Nematoden Caenorhabditis<br />

elegans.<br />

2 Ergebnisse<br />

Kontinuierliche Gewässerüberwachung<br />

Die Aufzeichnungen in der Messstation Bunthaus zeigten bereits einige Tage vor Durchgang<br />

des Hochwasserscheitels (24./25.08.02 in Hamburg) einen deutlichen Rückgang der Leitfähigkeit,<br />

des pH-Wertes und des Sauerstoffgehalts (Abbildung 1), was auf die Verdünnung des<br />

Elbewassers durch die enormen Regenwassermengen zurückzuführen war. Auch die Trübung<br />

nahm ab, zeigte aber ab 21.08.02 vor allem deutlich einen weiteren Effekt: Bei normalem<br />

Abfluss von etwa 500 m³/s lassen sich in der Trübungskurve deutlich Ebbe und Flut ablesen.<br />

Während der Flutwelle (Maximum 3400 m³/s) wurde der Tidebereich durch die großen Wassermengen<br />

flussabwärts gedrückt und Ebbe und Flut waren bei Bunthaus praktisch nicht mehr zu<br />

erkennen. Ab 03.09.02 setzten sich Ebbe und Flut wieder durch, die Trübungswerte lagen aber<br />

noch deutlich niedriger als vor der Flutwelle. Schwebstoffe hatten sich offenbar auf Überschwemmungsflächen<br />

vor Hamburg abgelagert. Algen- und Daphnientoximeter zeigten<br />

während des Hochwassers keine besonderen Auffälligkeiten.<br />

Bakteriologische Untersuchungen<br />

Bereits bevor der Hochwasserscheitel Hamburg erreichte, war bei Bunthaus und Seemannshöft<br />

eine deutlich erhöhte Anzahl an Gesamtcoliformen Bakterien zu verzeichnen (Abbildung 2).<br />

Zieht man als Anhaltspunkt die Badegewässer-Grenzwerte heran, so wären diese für Gesamtcoliforme<br />

Keime überschritten. Der Grenzwert für Fäkalcoliforme Keime wurde dagegen zu<br />

jedem Zeitpunkt eingehalten. Fäkalstreptokokken waren bei Bunthaus gegenüber Referenzwerten<br />

vor der Flut etwa bis zum 4-fachen erhöht, bei Seemannshöft lagen sie noch im<br />

normalen, ohnehin größeren Schwankungsbereich. Salmonellen wurden nicht nachgewiesen.<br />

Chemische Untersuchungen<br />

In Wassermischproben (6h) von Bunthaus und Seemannshöft war bereits einige Tage vor<br />

Durchgang des Hochwasserscheitels ein Anstieg der Konzentrationen vor allem bei Blei (auf<br />

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