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Tagungsband - UFZ

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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />

76,70<br />

76,60<br />

76,60<br />

76,50<br />

76,40<br />

76,30<br />

76,20<br />

76,10<br />

76,00<br />

75,90<br />

76,50<br />

76,40<br />

76,30<br />

76,20<br />

76,10<br />

76,00<br />

7.8.02<br />

10.8.02<br />

13.8.02<br />

16.8.02<br />

19.8.02<br />

22.8.02<br />

25.8.02<br />

28.8.02<br />

31.8.02<br />

Druckwasserspiegel [m NN]<br />

3.9.02<br />

Starkregen ca. 100 l/m²<br />

Hochwasser<br />

SafBit 14/97<br />

75,80<br />

75,70<br />

Jan 02<br />

Feb 02<br />

Mrz 02<br />

Apr 02<br />

Mai 02<br />

Jun 02<br />

Jul 02<br />

Aug 02<br />

Druckwasserspiegel [m NN]<br />

Sep 02<br />

Okt 02<br />

Nov 02<br />

Dez 02<br />

Jan 03<br />

Abb. 2: Grundwasseranstieg im Gebiet BTF-Holzweißig, Langzeittrend und Aug/Sep 2002<br />

Maßnahmen der Kommune und des Landes mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindert werden<br />

können.<br />

Auch in nicht unmittelbar vom Hochwasser betroffenen Arealen der Stadt Bitterfeld war nach<br />

der Flut ein beschleunigter Grundwasseranstieg feststellbar, der in der zeitlichen Folge von<br />

Witterungsereignissen mitbestimmt wird. Die in Abbildung 2 dargestellten Beobachtungsdaten<br />

der letzten Jahre zeigen jedoch insgesamt einen stetigen Anstieg des Grundwasserspiegels, der<br />

stets bei Niederschlagsereignissen besonders ausgeprägt erfolgte und in der Folge nicht mehr<br />

auf das ursprüngliche Niveau sank. Im August 2002 war ein besonders starker Grundwasseranstieg<br />

zu verzeichnen. Er wurde durch die Goitzscheflutung und die resultierende Behinderung<br />

des ursprünglichen Grundwasserabstromes in Richtung des Tagebaurestlochkomplexes<br />

verstärkt. Aus den bisherigen Untersuchungen lassen sich Hinweise auf die beginnende Ausbildung<br />

veränderter Grundwasserfließrichtungen ableiten.<br />

Diese für Teile des Stadtgebietes Bitterfeld anstehenden Entwicklungen können vor dem<br />

Hintergrund der Datenlage nicht ausschließlich auf Hochwassereinflüsse zurückgeführt<br />

werden. Sie werden mit großer Wahrscheinlichkeit von einer Reihe von Einflussfaktoren, wie<br />

dem Wegfall der bergbaulichen Wasserhaltung, der drastisch gesunkenen industriellen Wasserentnahme<br />

und dem hydraulischen Einfluss des gefluteten Goitzschekomplexes mitbestimmt.<br />

Da die Grundwassersituation in der Region Bitterfeld durch eine extrem heterogene geologische<br />

Struktur bestimmt ist, sind für die Prognose langfristiger Entwicklungen der Grundwasserstände<br />

und Grundwasserfließrichtungen zeitlich und räumlich erweiterte Datenbestände<br />

erforderlich. Bereits jetzt ist jedoch in einigen tiefer gelegenen Arealen eine Vernässung von<br />

Kellern erkennbar, der zurzeit durch kleinräumige Grundwasserabsenkungsmaßnahmen entgegengewirkt<br />

wird.<br />

Aufgrund der zurückliegenden intensiven chemisch-industriellen und bergbaulichen Nutzung<br />

liegen in weiten Teilen der Region Bitterfeld/Wolfen erhebliche Grundwasserkontaminationen<br />

vor. In den ehemaligen Industriearealen liegen weiträumig hohe Belastungen des quartären<br />

Aquifers durch Chloraromaten mit Gehalten von mehr als 25 mg/l vor. Lokal treten zusätzlich<br />

erhebliche Kontaminationen durch LCKW, BTEX-Aromaten, Aniline und diverse Produktionsrückstände,<br />

z.B. der Pflanzenschutzmittelherstellung hinzu.<br />

Das primäre Untersuchungsgebiet und der Grundwasserisophysenplan vom November 2002<br />

sind in Abbildung 3 skizziert. Es erfaßt die Grenze ehemaliger Industrieflächen zum Stadtgebiet<br />

Bitterfeld. Hier ist die Ausbildung zweier Abströme aus dieser kontaminierten Kernzone<br />

erkennbar. Darüber hinaus wurde ein nördlich gelegenes Areal im Bereich Greppin mit<br />

komplexer und geschichteter Grundwasserkontamination einbezogen.<br />

Bereits unmittelbar nach dem Hochwasser waren im September 2002 erhöhte LCKW-Belastungen<br />

des oberflächennahen Grundwassers festzustellen. Neben der Grundwasserkontamina-<br />

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