Tagungsband - UFZ
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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />
Pestizide sowie zusätzlich auf sulfonierte Naphthalin-Formaldehyd-Kondensate (SNFC) untersucht.<br />
Dabei zeigte sich, dass verglichen mit den Belastungen der im August beprobten<br />
Schlämme und Sedimente der Grün- und Ackerflächen die Konzentrationen dieser Verbindungen<br />
in einer vergleichbaren Größenordnung lagen. Die Belastungen an aromatischen Sulfonaten<br />
variierten zwischen 100 und 5000 µg/kg TS. Auffällig an den Messergebnissen der<br />
Februarproben ist, dass Proben aus Stellen, die sowohl im August als auch im Dezember von<br />
einem Hochwasser überspült wurden, höhere Belastungen aufwiesen.<br />
Ziel der weiteren Untersuchungen war eine Abschätzung des Gefährdungspotentials der<br />
Schlämme und Sedimente, die durch das Augusthochwasser 2002 mobilisiert wurden. Zur<br />
Abschätzung dieses Gefährdungspotentials wurden für die am höchsten belasteten Proben<br />
Versuche zur Elution der festgestellten Schadstoffe in Anlehnung an DIN V 19736 durchgeführt.<br />
Bei diesen Versuchen, bei denen die Schadstofffreisetzung eines festen Materials in<br />
Kontakt mit Wasser simuliert wird, wird die Feststoffprobe in Glassäulen kontinuierlich mit<br />
Wasser unter definierten Bedingungen durchströmt (siehe Bild 1). Anschließend wird das<br />
Wasser in einer Glasflasche aufgefangen und auf die relevanten Verbindungen analysiert.<br />
Quarzkies<br />
Vollentsalztes Wasser mit<br />
Natriumazid versetzt<br />
Ca. 500 g Material in<br />
gestörter Lagerung<br />
Lichtschutzfolie aus<br />
Aluminium<br />
Quarzkies<br />
Auffangflasche<br />
Mehrkanalige Peristaltikpumpe mit Drehzahlregelung<br />
Bild 1: Versuchsaufbau zur Elution der festgestellten Schadstoffe nach DIN V 19736<br />
Die Ergebnisse der ersten Versuche zeigen, dass unter Standardbedingungen nur ein Teil der im<br />
Feststoff nachgewiesenen Verbindungen eluiert werden (Tabelle 1). Bild 2 zeigt am Beispiel<br />
der drei PAK Acenaphthen, Phenanthren und Pyren ein typisches Elutionsprofil.<br />
Man erkennt, dass während der ersten Tage bereits ein Großteil der PAK desorbiert werden und<br />
damit die Konzentrationen im eluierten Wasser am höchsten sind. Danach nehmen die Konzentrationen<br />
erst rasch, dann langsamer ab und nach etwa 30 Tagen lassen sich keine PAK mehr<br />
nachweisen. Vergleicht man die Gehalte der verschiedenen PAK im Elutionswasser, so erkennt<br />
man, dass überwiegend die kleinen, besser wasserlöslichen Verbindungen eluiert werden.<br />
Die in Bild 2 dargestellten Konzentrationsverläufe im Elutionswasser können genutzt werden,<br />
um die kummulative Schadstofffreisetzung der Feststoffe zu berechnen und graphisch darzustellen<br />
(siehe Bild 3).<br />
Durch diese Auswertung läßt sich die Gesamtmenge an Schadstoffen, die aus einem Feststoff<br />
unter den Bedingungen des Elutionsversuchs freigesetzt werden kann, angeben und mit den<br />
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