Tagungsband - UFZ
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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />
zunächst getrennt ausgewertet und beurteilt werden. Prinzipiell erscheint es sinnvoll, alle erhobenen<br />
Ergebnisse zur Bewertung zu berücksichtigen (Ahlf et al., 1997). Ähnlich wie in der<br />
medizinischen Differentialdiagnostik ermöglicht eine komplexere Untersuchung - im Bedarfsfall<br />
- mit spezifischeren biologischen Endpunkten, wie etwa Gentoxizität, endokrine Wirkung,<br />
P450-Induktion; (Hollert et al., 2002), oder eine bioassay-dirigierte Fraktionierung zur Ermittlung<br />
problematischer Substanzklassen (Brack et al., 1998) ergänzende Aussagen zum Schädigungspotential.<br />
Prinzipiell können alle biologischen und chemischen Daten in eine umfassende<br />
integrierte Sedimentbewertung eingehen (Ahlf et al. 2002b).<br />
Hier wurde der erste Schritt eines Bewertungskonzeptes durchgeführt, indem mit einem Set<br />
von standardisierten Biotests die Sedimente geprüft wurden. Alle Werte gingen in eine Bewertung<br />
mit fünf Klassen ein. Dieses System erlaubt eine rasche Übersicht der Sedimenttoxizität<br />
und ist sinnvoll, um ein Risikomanagement zu ermöglichen.<br />
Im Vergleich mit früheren Untersuchungen konnten zwei Schlussfolgerungen gezogen werden:<br />
1. Das Gefahrenpotenzial im Mündungsbereich der Elbe hat in den letzten Jahren zugenommen.<br />
2. Hochwasserereignisse beschleunigen diesen Prozess.<br />
Inwieweit die Auswirkungen eine Momentaufnahme darstellen oder sich über die Zeit manifestieren,<br />
kann nicht aus den Ergebnissen abgleitet werden. Die Entwicklung der zunehmenden<br />
Toxizität im Elbeästuar spricht dafür, dass die Auswirkungen der Flutwelle eine längere Zeit<br />
andauern. Um diese Frage endgültig zu beantworten, müssen aber weitere zeitlich gestaffelte<br />
Untersuchungen durchgeführt werden, die eine Trendanalyse ermöglichen.<br />
5 Literatur<br />
Ahlf W, Hollert H, Neumann-Hensel H, Ricking M (2002a) A guidance for the assessment and evaluation od<br />
sediment quality J Soils& Sediments 2(1) 37-42<br />
Ahlf W, Braunbeck T, Heise S, Hollert, H. (2002b) Sediment and Soil Quality Criteria. In: Burdon F (ed)<br />
Environmental Monitoring Handbook. McGraw<br />
Ahlf W, Gratzer H (1999): Erarbeitung von Kriterien zur Ableitung von Qualitätszielen für Sedimente und<br />
Schwebstoffe. UBA-Texte, 44/99, 171 S<br />
Brack W, Altenburger R, Ensenbach U, Nehls S, Segner H & Schüürmann G (1998) Hazard assessment of a<br />
contaminated sediment using a biotest battery, 8th Annual Meeting of SETAC-Europe, Bordeaux,<br />
Poster 1D/P007.<br />
Heise S, Maaß V, Gratzer H, Ahlf W (2000): Ecotoxicolgical sediment classification - capabilities and potentials<br />
- presented for Elbe river sediments. Mitteilungen der Bundesanstalt für Gewässerkunde, 22, 96-<br />
104<br />
Hollert H, Heise S, Pudenz S, Brüggemann R, Ahlf W, Braunbeck T (2002) Application of a sediment quality<br />
triad and different statistical approaches (Hasse diagrams and fuzzy logic) for the comparative evaluation<br />
of small streams. Ecotoxicology 11(5) 311-321<br />
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