Tagungsband - UFZ
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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />
Wasserhaushaltsmodellen mit Grundwassermodellen stellt einen aktuellen Schwerpunkt hydrologischer<br />
Forschung dar. Von großer Bedeutung für die Regionalisierung ist, dass geeignete<br />
Wasserhaushaltsmodelle bzw. ihre Eingangsdaten folgendermaßen charakterisiert sein sollten:<br />
• Allgemeingültigkeit der Ergebnis-Aussage für verschiedene Festgesteinstypen,<br />
• zeit- und kostengünstige Erfassung aller Ausgangsparameter,<br />
• alle Parameter müssen flächendeckend in hinreichender Genauigkeit zur Verfügung stehen,<br />
• alle Ausgangsdaten sollten mit Hilfe von Geografischen Informationssystemen erfasst und<br />
weiter verarbeitet werden können.<br />
Zu beachten bei der Arbeit mit Wasserhaushaltsmodellen ist, dass diese kalibriert werden<br />
müssen. Dies ist z.B. unter Nutzung gemessener Trockenwetterabflüsse möglich.<br />
5 Ausblick<br />
Für die Zukunft lässt sich Forschungs- und Handlungsbedarf ableiten, der insbesondere die<br />
Erstellung von Wasserbilanzen und Qualitätsprognosen unter Berücksichtigung von Bergehalden,<br />
Absetzanlagen und alten Grubenhohlräumen umfasst. Ziel muss außerdem vor dem<br />
Hintergrund der Miniminierung der Stoffausträge aus dem Altbergbau und des Eintrages in die<br />
Vorfluter die Entwicklung von alternativen Langzeitverwahrungsmethoden für Halden, Absetzanlagen<br />
und Grubenbaue sein, d.h. von Methoden, die passiv arbeiten. Das bedeutet, dass diese<br />
Methoden naturnah mit einem Minimum an Verbrauchsmitteln ohne Zufuhr zusätzlicher<br />
Energie langfristig funktionieren sollten.<br />
Die Wasser- und Stoffbilanzen bilden die Grundlage für Langzeitprognosen und für die qualitative<br />
und quantitative Konzipierung von passiven Wasserbehandlungsmethoden. Dies beinhaltet<br />
folgende thematischen Ansätze:<br />
• Konstruierte Feuchtraumbiotope (wetlands)<br />
• Geochemische und hydraulische Barrieren<br />
• Nutzung reaktiver Materialien zur in-situ-Immobilisierung (insbesondere unter Tage)<br />
Des Weiteren ist die modellgestützte Qualitätsbewertung für verschiedene Szenarien für die<br />
Gewässerentwicklung erforderlich, aus der ein Maßnahmenkatalog für die Stoffeintragsminimierung<br />
entwickelt werden muss. Variantenberechnungen sind insbesondere für Gewässerabschnitte<br />
erforderlich, die zusätzlich zum Altbergbau mit anderen Stoffen belastet sind, was<br />
wechselseitige geochemische Reaktionen zur Folge haben kann. Für diese Gewässerabschnitte<br />
muss eine fachliche Bewertung unter dem Aspekt der Anforderungen der EG-Wasserrahmenrichtlinie<br />
sowie Darstellung bestehender und absehbarer Konfliktpotentiale vorgenommen<br />
werden. Insgesamt ist die rechtliche Stellung des Altbergbaues zu klären, insbesondere vor dem<br />
Hintergrund, dass die EG-Wasserrahmenrichtlinie die Erreichung des guten chemischen<br />
Zustandes der Oberflächen- und Grundwasser in naher Zukunft vorschreibt.<br />
6 Quellen<br />
SCHNEIDER, P.; NEITZEL, P.; SCHAFFRATH, M., SCHLUMPRECHT, H. (2003) Physico-chemical<br />
Assessment of the Reference Status in German Surface Waters: A Contribution to the Establishment of<br />
the EC Water Framework Directive 2000/60/EG in Germany, In: Hydrochimica et hydrobiologica Acta.<br />
31 (1), pp. 49-63.<br />
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