20.11.2013 Aufrufe

Tagungsband - UFZ

Tagungsband - UFZ

Tagungsband - UFZ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />

unterhalb von Decín) wurden für ausgewählte Parameter als Graphiken der zeitlichen Entwicklung<br />

in Bezug auf die Daten der im Zeitraum vom 01.01.2000 bis zum 10.09.2002 durchgeführten<br />

Standarduntersuchungen aufbereitet.<br />

Von den Parametern der klassischen organischen Belastung wurden für die Bewertung der<br />

Permanganatindex, CSB und TOC ausgewählt. Bei ihnen kam es bei Eintritt der Hochwasserwelle<br />

zu einer Erhöhung der Konzentrationen, die jedoch weder in Obríství noch in Decín die<br />

während der zwei vorhergehenden Jahre gemessenen vereinzelten Maxima noch die zulässigen<br />

Immissionswerte nach der Regierungsverordnung 82/1999 der Gesetzsammlung überschritten.<br />

Nur in Obríství lagen die Konzentrationen bei CSB und TOC in einem Fall im Bereich der<br />

zulässigen Grenze.<br />

Bei den Nährstoffen wurden nur beim Ammonium-Stickstoff erhöhte Konzentrationen festgestellt.<br />

Werte (bis zu 1,6 mg/l), die auch die Maxima der vorhergehenden zwei Jahre überschritten,<br />

wurden an der Messstelle Obríství ermittelt. Einen großen Anteil kann man der<br />

Abschwemmung einer großen Menge von Ammoniumsalzen aus dem Chemiebetrieb Spolana<br />

Neratovice zuschreiben. Der zulässige Grenzwert von 2,5 mg/l wurde jedoch nicht erreicht. In<br />

Decín überschritten die Konzentrationen des Ammonium-Stickstoffs die Maxima der vorhergehenden<br />

zwei Jahre nicht und waren etwa halb so hoch wie die in Obríství gemessenen Werte.<br />

Beim Parameter AOX, der die Summenbelastung mit spezifischen organischen Stoffen zum<br />

Ausdruck bringt, ist es praktisch zu keiner Erhöhung der Konzentrationen über den Wert des<br />

vorhergehenden Zeitraums gekommen. Der zulässige Grenzwert von 50 µg/l an der Messstelle<br />

Obríství wurde nicht überschritten. An der Messstelle Decín wurde er in einem Fall um 30 %<br />

überschritten.<br />

Die stoßweise Erhöhung der Konzentration von 1,2-Dichlorethan bis über die zulässige Grenze<br />

von 10 µg/l an der Messstelle Obríství zeugt von einer Freisetzung dieses Stoffes aus der Firma<br />

Spolana Neratovice. Der gemessene Höchstwert von 12 µg/l ist aber niedriger als die mitunter<br />

in der Vergangenheit ermittelten Maxima. An der Messstelle Decín kam es zu keiner Erhöhung<br />

der Konzentrationen. Der gemessene Höchstwert betrug dort nur 0,41 µg/l.<br />

Beim Parameter nichtgelöste extrahierbare Stoffe (der die Belastung mit Mineralölen erfasst)<br />

wurde an den Messstellen Obríství und Decín eine Stoßbelastung ermittelt. Vereinzelte Messwerte<br />

lagen um ca. 10 % über dem zulässigen Immissionsgrenzwert von 0,2 mg/l. Sie überstiegen<br />

auch die Maximalwerte der vergangenen zwei Jahre etwas. Einen wesentlichen Einfluss<br />

hatte offensichtlich das Ausspülen von Mineralölen aus unzureichend gesicherten Lager- und<br />

sonstigen Räumen.<br />

An den Messstellen Obríství und Decín kam es in unterschiedlichem Grad zu einer Erhöhung<br />

der Konzentrationen von Eisen, Mangan, Arsen, Aluminium, Blei und Chrom. Bei Kupfer und<br />

Zink blieb die Gewässergüte praktisch unverändert. Über den zulässigen Immissionsgrenzwert<br />

stieg nur die Konzentration von Eisen an der Messstelle Decín. Mit Ausnahme von Blei, das<br />

insbesondere an der Messstelle Obríství eine mehrfache Erhöhung der Konzentrationen<br />

aufwies, wurden bei keinem der weiteren erwähnten Parameter Werte ermittelt, die die Maxima<br />

der vergangenen zwei Jahre überschritten. Der eine Extremwert von 87,1 µg/l, der bei Blei an<br />

der Messstelle Obríství ermittelt wurde, kann mit der Freisetzung einiger Stoffe aus der Firma<br />

Spolana Neratovice zusammenhängen. Es ist aber zu bemerken, dass der zulässige Immissionsgrenzwert<br />

von 100 µg/l nicht erreicht wurde.<br />

An der Messstelle Obríství wiesen der gelöste organische Kohlenstoff (DOC) und die Silikate<br />

(SiO 2 ) gegenüber den Standarduntersuchungen etwas erhöhte Werte auf. Beim Cadmium hatte<br />

eine Probe vom 23.08.2002 einen etwas höheren Wert. Bei den Parametern der spezifischen<br />

organischen Stoffe wurden erhöhte Konzentrationen bei Cis-1,2-dichlorethylen, Tetrachlorme-<br />

103

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!