Tagungsband - UFZ
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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />
Die Überflutung des Goitschesees und ihre Folgen<br />
Martin Schultze, Andrea van der Veen, Kurt Friese<br />
<strong>UFZ</strong>-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH, Sektion Gewässerforschung Magdeburg,<br />
Brückstraße 3a, 39114 Magdeburg, Tel 0391-8109400, Fax 0391-8109150, schultze@gm.ufz.de<br />
1 Einführung<br />
Der Goitschesee bei Bitterfeld ist durch die Flutung des ehemaligen Tagebaues Goitsche<br />
zwischen Mai 1999 und April 2002 entstanden. Bei Abschluss der Flutung betrug der Wasserspiegel<br />
71,5 m ü. NN. Die Mulde brach während des Sommerhochwassers 2002 am 14. August<br />
in den südlichen Teil des Sees ein (Abb. 1.1). Dies entsprach etwa dem Zeitpunkt des Höchststandes<br />
der Hochwasserwelle der Mulde, der am Pegel Bad Düben an diesem Tag mit 855 cm<br />
registriert wurde. Der Zustrom konnte erst am 20.08.2002 unterbunden werden. Der Seewasserspiegel<br />
war in diesem Zeitraum um 7 m gestiegen. Die Seefläche wuchs von 10,5 km² auf ca.<br />
15,5 km² und das Seevolumen um etwa 90 Mio m³ auf ca. 260 Mio m³. Nach dem Hochwasser<br />
wurde der Wasserspiegel zunächst durch einen Notkanal, dann über das Einleitungsbauwerk<br />
und schließlich mittels Pumpen auf 75 m ü. NN abgesenkt.<br />
Mit dem Hochwassereinbruch,<br />
der Seeüberflutung<br />
und dem<br />
zeitweiligen Durchströmen<br />
des Sees<br />
durch einen Teilstrom<br />
der Mulde<br />
kam es zu einem<br />
umfangreichen Stoffeintrag<br />
in den See.<br />
Durch die starke<br />
Gliederung des Sees<br />
in drei Teilbecken<br />
und die thermische<br />
Schichtung des Wasserkörpers<br />
waren die<br />
drei Bereiche sehr<br />
Abb. 1.1: Lage und Tiefenkarte des Goitschesee<br />
unterschiedlich<br />
davon betroffen.<br />
Im Teilbecken Döbern wurde durch das Hochwasser der gesamte Wasserkörper umgewälzt und<br />
ausgetauscht, während in den beiden anderen Teilbecken nur das Epilimnion vom Hochwasser<br />
erfasst wurde. Das Hypolimnion blieb dort abgesehen von sedimentierenden Stoffen bis zur<br />
herbstlichen Vollzirkulation vom Hochwasser weitestgehend unberührt.<br />
2 Methodik<br />
2.1 Untersuchungsprogramm<br />
Das Programm zur Untersuchung der Konsequenzen des Hochwassereinbruches in den Goitschesee<br />
umfasst Wasser- und Sedimentuntersuchungen. Sie konzentrieren sich auf Spurenmetalle<br />
und Phosphor, da diese Stoffe wegen der Charakteristik des Muldeeinzugsgebietes<br />
oberhalb Pouch als die wichtigsten potentiellen Kontaminanten für den See anzusehen sind. Im<br />
vorliegenden Beitrag soll ein Teil der bisher vorliegenden Ergebnisse aus den Sedimentunter-<br />
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