Tagungsband - UFZ
Tagungsband - UFZ
Tagungsband - UFZ
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />
Verdünnungseffekt sehr deutlich beim Chlorid und Natrium festzustellen. Hier bestand am<br />
Ende des SMP noch eine große Differenz zu den üblichen Durchschnittswerten.<br />
In der Elbe wurden die höchsten Schwermetallbelastungen erwartungsgemäß mit dem<br />
Ansteigen der Hochwasserwelle beobachtet. Während in Wittenberg Maximalkonzentrationen<br />
überwiegend am 17.08.02 kurz vor Erreichen des Hochwasserscheitels auftraten, waren in<br />
Magdeburg durch den Einfluss der mit Schwermetallen stärker belasteten Mulde, deren Hochwasserscheitel<br />
schon am 15.08.02 die Elbe erreichte, bereits am 16.08.02 für einige Parameter<br />
Spitzenwerte zu verzeichnen. In Wittenberg war nach dem Passieren des Hochwasserscheitels<br />
für den überwiegenden Teil der Parameter ein relativ rasches Absinken der Gehalte bis in den<br />
Normalbereich zu registrieren. Demgegenüber stellte sich in Magdeburg die Belastungsentwicklung<br />
insbesondere infolge des Einflusses der Mulde wesentlich differenzierter dar.<br />
Die in den letzten Jahren bei erhöhter Wasserführung in der Elbe ermittelten Schwermetallkonzentrationen<br />
wurden beim Sommerhochwasser 2002 mit Ausnahme von Quecksilber in Magdeburg<br />
überschritten. Die maximalen Gehalte für Arsen, Chrom, Nickel und Blei in Wittenberg<br />
und für Arsen, Cadmium und Blei in Magdeburg waren mehr als doppelt so hoch wie die<br />
Vergleichswerte. Die höchsten Schwermetallbelastungen in der Mulde wurden zu Beginn des<br />
SMP beobachtet, wobei der HW-Scheitel zu diesem Zeitpunkt bereits vorüber war und die<br />
höchste Belastung somit nicht erfasst wurde. Die maximalen Gehalte des Jahres 2001 sowie die<br />
in den letzten Jahren bei erhöhter Wasserführung gemessenen Werte wurden für alle Kenngrößen<br />
überschritten. Extrem hohe Werte bis maximal 104 µg/l wurden für Blei ermittelt. Auch<br />
die gemessenen maximalen Arsen-, Kupfer- und Quecksilbergehalte waren gegenüber den<br />
Vergleichswerten sehr hoch. Für Nickel, Zink, Chrom und Cadmium betrugen die Maximalwerte<br />
weniger als das Doppelte der Vergleichswerte bei erhöhter Wasserführung. Das für<br />
Cadmium geltende Qualitätsziel wurde zu Beginn des SMP überschritten. Als Hauptursache für<br />
die Schwermetallbelastung der Mulde werden die Bergbaufolgen (Halden des Bergbaus und der<br />
Industrie, Gruben- und Sickerwässer, Deponien) im sächsischen Einzugsgebiet der Mulde<br />
gesehen.<br />
As [µg/l]<br />
18,0<br />
16,0<br />
14,0<br />
12,0<br />
10,0<br />
8,0<br />
6,0<br />
4,0<br />
2,0<br />
0,0<br />
As-Gehalt der Elbe<br />
As M AX M D 2001<br />
As WB<br />
As MD<br />
Wasserstand WB<br />
Wasserstand M D<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
W [cm]<br />
HCH [µg/l]<br />
0,04<br />
0,03<br />
0,02<br />
0,01<br />
0<br />
g-HCH-Gehalte der Elbe und Mulde<br />
g-HCH Elbe MD<br />
g-HCH Mulde DE<br />
g-HCH DE MAX 2001<br />
Für den überwiegenden Teil der weiteren untersuchten Kenngrößen waren keine wassergütewirtschaftlich<br />
relevanten Abweichungen vom Normalzustand festzustellen. Dazu gehörten<br />
AOX, BTEX, PCB und ein großer Teil der LHKW und Pestizide. Für Dioxine und Furane<br />
hat das Hochwasser im August 2002 zu keiner nachweisbaren höheren Belastung geführt.<br />
Auffällig waren lediglich die Pestizide g-HCH (Lindan) und Atrazin in der Elbe, α-HCH,<br />
β-HCH, Simazin und Parathion-Methyl in der Mulde sowie die PAK in Elbe und Mulde. In<br />
der Elbe in Magdeburg wurden im Zeitraum vom 16.-20.08.02 erhöhte Gehalte für γ-HCH<br />
(Lindan) mit einem Maximalwert von 0,036 µg/l ermittelt. Im gleichen Zeitraum lagen die<br />
γ-HCH-Konzentrationen in der Mulde zwischen