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Tagungsband - UFZ

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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />

Flächenhafte Erfassung der Hochwassergebiete mittels<br />

Fernerkundungsdaten<br />

Dagmar Haase 1 , Thilo Weichel 1 , Martin Volk 1 , Cornelia Gläßer 2 , Jens Birger 2 , Doreen Zober 2 , Peter<br />

Reinartz 3 , Thomas Heege 3 , Rupert Müller 3 , Manfred Schroeder 3 1<br />

1 Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH, Sektion Angewandte Landschaftsökologie,<br />

Permoserstr. 15, 04318 Leipzig, haase@alok.ufz.de<br />

2 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Geographie, Domstraße 5, 06108 Halle (Saale),<br />

Tel. 0345/5526020 Fax. 0345/5527186, glaesser@geographie.uni-halle.de<br />

3 DLR, Institut für Methodik der Fernerkundung, Bildwissenschaften, 32234 Oberpfaffenhofen (Wessling)<br />

Zusammenfassung<br />

Die Arbeiten zur flächenhaften Erfassung der Überflutungsgebiete des Augusthochwassers<br />

2002 an Elbe und Mulde im Teilprojekt 2 umfassen einerseits die Auswertung von Luftbildern<br />

und Orthofotos mit hoher geometrischer Auflösung für die detaillierte und v.a. scheitelnahe<br />

Erfassung der Flut (Mulde, Abb.1). Andererseits wurden für die Tagebauregion Bitterfeld-<br />

Goitzsche, den Raum Dessau sowie den Raum Wittenberg/Torgau multitemporale und multispektrale<br />

Satellitendaten (LANDSAT ETM, SPOT, IRS und IKONOS) sowie Daedalus-Flugzeugscannerdaten<br />

für die Klassifizierung der Realnutzung, der Feuchtigkeitsstufen in den Aue<br />

und der Sedimentablagerungen herangezogen. Darüber hinaus erfolgte eine Auswertung der in<br />

Sachsen verfügbaren Orthofotos sowie der Scannerdaten nach der Flut zur Dokumentation von<br />

Schäden, morphologischen Veränderungen an den Mulden sowie der Genese von Erosions- und<br />

Akkumulationsformen. Die flächenhaften Daten in Kombination mit topographischen Informationen<br />

(TK10, 25) dienten zudem als Unterstützung bei der Probenahme in den Teilprojekten 3<br />

bis 8.<br />

1 Einleitung<br />

Das Sommerhochwasser im August 2002 in seinen extremen Ausprägungen erfordert eine<br />

Spezifizierung des hydrologischen Potentials von Mulde und Elbe (Abb.1; Mudelsee et al.<br />

2002, LfUG 2002). Die Folgen der technischen Regulierung der Vorfluter in Form von Begradigung,<br />

Eindeichung, Aufstau und Gewässerbettveränderung im Zuge weitreichender Bergbauund<br />

Siedlungsaktivitäten der letzten 200 Jahre führten abschnittsweise zu starken Veränderungen<br />

der Gewässermorphologie, der Landnutzung sowie der Bodenverhältnisse (Neumeister<br />

1964, Fuhrmann 1999, Eißmann & Litt 1994, Haase 1999, Haase 2002, Uhlenbrook & Steinbrich<br />

2002, Dyck 1980, Niehoff & Bronsert 2002).<br />

Darüber hinaus überstieg die Intensität des Hochwassers im August 2002 ein einhundertjähriges<br />

Ereignis (Böhm 2001, Goreczka 2003) und führte dadurch zu zahlreichen Dammbrüchen bzw.<br />

zu bisher noch nicht registrierten Pegelhöchstständen sowie immensen volkswirtschaftlichen<br />

Schäden (ca. 9,2 Mrd. Euro; Schanze 2002). Die ungünstige Konstellation von Niederschlagsmengen<br />

und Vorfeuchte der Böden in weiten Teilen der Gesamteinzugsgebiete der Mulde und<br />

Elbe hatte aufgrund der Intensität eine selbstverstärkende Wirkung, die sich in einem bis dahin<br />

noch nicht festgestellten rapiden Anstieg der Hochwasserganglinie widerspiegelte (StUFA<br />

Leipzig 2002). Die im Zuge des Frontensystems der Vb-Wetterlage (Tief "Ilse" mit > 300 mm/<br />

m²) eingetragenen Niederschlagsmengen über dem mittleren und oberen Muldeeinzugsgebiet<br />

konnten durch die vorhandenen Retentionsflächen nicht zurückgehalten werden (Schanze 2002,<br />

Kramer 2002).<br />

Eine flächendeckende Erfassung der Verbreitung des Hochwassers und dessen Schäden mittels<br />

Feldmethoden ist nur mit enormem personellen, zeitlichen und finanziellen Aufwand möglich.<br />

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