’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’ Tabelle 1: Konzentrationen von As, Cd, Hg, Benzo(a)pyren und Mineralölkohlenwasserstoffen an den Probenahmestellen im in urbanen Bereichen Standort As (mg/kg) Cd (mg/kg) Hg (mg/kg) Benzo(a)- pyren (mg/kg) MKW (mg/kg) Dessau-Waldersee, Spielplatz Schule 10,9
<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003 Tabelle 2: Verteilung von As und Schwermetallen in den Fraktionen des BCR-Verfahrens Element 1. Fraktion 2. Fraktion 3. Fraktion Residualfraktion [% vom Totalgehalt] Chrom 5 bis 10 5 bis 10 ca. 25 50 bis 60 Nickel ca. 10 ca. 10 ca. 10 70 bis 80 Zink 20 bis 25 20 bis 30 10 bis 20 25 bis 35 Arsen 20 bis 30 20 bis 30 ca. 10 40 bis 50 Kupfer ca. 20 ca. 20 ca. 50 25 bis 35 Blei 1 bis 10 60 bis 80 ca. 10 10 bis 20 Cadmium 40 bis 60 30 bis 50 ca. 5 bis 10 Zinn nahezu 100 Das großflächige Mittel der Uran-Konzentration liegt bei ca. 2,5 mg/kg, die natürliche Variation erstreckt sich bis zum Faktor 10, so dass die im Muldebereich (Rochlitz) und in Bitterfeld gemessenen höheren Konzentrationen zwar möglicherweise durch das Hochwasser hervorgerufen sind, aber auf keine strahlenschutzrelevanten Gefährdungen schließen lassen. Grundlage für die Abschätzung einer Gefährdung durch Radionuklide ist die Strahlenschutzverordnung (StrSchV) vom 20.07.2001. Allerdings enthält diese Verordnung keine Grenzwerte für Radionuklidkonzentrationen im Boden. Bezugsgröße ist hier die Dosis, die sich aus der Radionuklidkonzentration sowie typischen Expositionsszenarien (Aufenthaltsdauer, Inkorporation, Inhalation) ergibt. Die gemessenen Thoriumwerte zeigen keinerlei Auffälligkeiten. Tabelle 3: Uran- und Thoriumkonzentrationen in Stadtböden Probenahmestandort Uran (mg/kg) Thorium (mg/kg) Bitterfeld, Alte Flutbrücke (Ödland, unweit Goitsche) 12,0 0,6 9,0 0,7 Rochlitz, KGA Am Klinkborn 14,8 0,8 11,9 1,4 Rochlitz, Stadtbad 19,5 3,2 10,7 1,9 Rochlitz, Sportplatz Insel 8,8 0,9 11,3 0,7 Glauchau, KGA Glauchau-Jerisau 6,7 0,7 10,3 0,8 Glauchau, Spielplatz Jerisau 5,7 0,9 11,3 0,9 Glauchau, Gartenland Erlensteig, nicht überflutet 6,9 0,9 13,0 1,0 Heidenau, KGA An der alten Schmiede 5,2 0,8 11,0 1,0 4 Zusammenfassung Die bisherigen Ergebnisse der Analysen von Proben aus urbanen Nutzungsbereichen zeigen, dass im Bereich beider Mulden und der vereinigten Mulde bezüglich des Arsens die Prüfwerte für die direkte Aufnahme von Schadstoffen auf Kinderspielplätzen und Freizeitanlagen an mehreren Stellen überschritten werden. Da in Glauchau ein nicht überfluteter Standort ähnlich hohe As-Gehalte aufweist wie die überfluteten Flächen, ist nicht eindeutig belegbar, dass das Hochwasser von 2002 diese erhöhten Konzentrationswerte verursachte. Die Hg-Konzentrationen liegen an allen Standorten deutlich unter den Prüfwerten 1 . Die MKW-Konzentrationen sind im Bereich der Mulden leicht erhöht, desgleichen die Uran- und Thoriumkonzentrationen. Die teilweise hohen PAH-Werte korrelieren nicht mit dem Augusthochwasser sondern sind in erster Linie durch das individuelle Grillen in den Kleingärten oder Verkehrseinträge verursacht. 113