Tagungsband - UFZ
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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />
3 Arbeitsprogramm<br />
Die Auswahl der genauen Untersuchungsstandorte in den genannten Testgebieten erfolgte in<br />
Abstimmung mit den jeweiligen Wasserwerksbetreibern nach Überflutungssituation und<br />
möglicher Gefährdung für den Rohwasserbetrieb.<br />
Aus beiden Untersuchungsgebieten wurden Sedimente aus der ungesättigten Zone innerhalb der<br />
Schutzzone 1 untersucht, um eine mögliche vertikale Verlagerung von pathogenen Keimen und<br />
Spurenelementen aus einer Stoßbelastung durch Hochwasser nachzuweisen. An jedem Standort<br />
wurden mittels Handbohrgerät Sediment- und Bodenproben in jeweils 10 cm langen Kernabschnitten<br />
bis maximal 120 cm Tiefe entnommen. In der Elbaue bei Torgau wählten wir auf<br />
Empfehlung des Wasserwerkes zwei Standorte (jeweils nahe der Pegelprofile 1 und 2) mit<br />
unterschiedlicher Sedimentüberdeckung, die sich aus der Flutwelle der Elbe abgelagert hatte,<br />
aus. Zum Vergleich wurden an jedem Standort Referenzbohrungen auf Flächen vorgenommen,<br />
die außerhalb der Überflutung lagen, bodenphysikalisch aber den Sedimenten der jeweiligen<br />
Schutzzone 1 entsprachen.<br />
Anschließend erfolgte die Elution der gewonnenen Mischproben nach DIN EN 12457-4 und die<br />
Analyse auf Nähr- und Spurelemente sowie Schwermetalle. Weiterhin wurden die Sedimente<br />
auf E.coli, coliforme Bakterien und Enterokokken untersucht und Kornverteilungskurven für<br />
die einzelnen Abschnitte der Kerne erstellt.<br />
4 Ergebnisse<br />
Bei den analysierten Parametern der Eluate zeigt sich folgendes Bild:<br />
• Die Elbsedimente weisen hinsichtlich des Makronährstoffes Ca im Vergleich zu den Standort<br />
WW Canitz / Thallwitz insgesamt höhere Gehalte auf. Dabei nehmen die Ca-Gehalte bei<br />
beiden Probestandorten von oben nach unten ab. Die K- und Na-Gehalte der Elbsedimente<br />
sind höher als die der Muldensedimente, es sind keine signifikanten Unterschiede zwischen<br />
den überfluteten und Referenzstandorten festzustellen<br />
• Die Al-Gehalte der Proben sind im Bereich WW Canitz / Thallwitz am Referenzstandort<br />
deutlich höher (Max.wert: 190 mg/kg) als im Überschwemmungsbereich, insgesamt jedoch<br />
niedriger als in Torgau, hier steigen die Al-Gehalte bis auf 400 mg/kg, wobei die höheren<br />
Gehalte auch hier am Referenzstandort nachgewiesen wurden<br />
• Für die Fe- Gehalte zeigt sich das gleiche Bild (Bereich WW Canitz/Thallwitz, Referenzstandort<br />
deutlich höhere Werte als Überschwemmungsbereich, Max.wert: über 140 mg/kg,<br />
im Bereich WW Torgau-Ost insgesamt höhere Gehalte, bis über 250 mg/kg)<br />
• An Schwermetallen wurden in allen Böden keine Belastungen festgestellt: Gehalte an Cu,<br />
Cd, Pb, As und Cr sehr gering (in über 90% Werte unter der Nachweisgrenze , in allen Proben<br />
deutlich unter den Prüfwerten des BBodSchV für den Pfad Boden-Mensch).. Die Zn-<br />
Gehalte liegen unter 1 mg/kg.<br />
• Bei den Nitrat-Gehalten zeigt sich in allen untersuchten Profilen eine deutliche Abnahme<br />
von oben nach unten, am Standort Trinkwassereinzugsgebiet WW Torgau-Ost mit<br />
Max.werten von über 40 mg/kg höhere Gehalte als im Bereich des WW Canitz / Thallwitz<br />
(Max.wert: 21 mg/kg) - unterhalb 50cm Tiefe lag hier der Nitrat-Gehalt unter der Nachweisgrenze,<br />
allgemein liegen die Gehalte in den überschwemmten Bereichen deutlich über<br />
denen der Referenzstandorte<br />
• Alle NH 4 -Gehalte liegen unter 2 mg/kg, die o-PO 4 -Gehalte unter 10 mg/kg<br />
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