Tagungsband - UFZ
Tagungsband - UFZ
Tagungsband - UFZ
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />
Brandenburger Elbauen - Schadstoffbelastung der Böden durch<br />
Hochwasserereignisse und Folgen für die Nutzung<br />
Gundula Herwig 1 , Wolfgang Dinkelberg 2 , Jürgen Ritschel 2<br />
1 Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung, Albert-Einstein-Straße 42-46,<br />
14473 Potsdam, Tel. 0331/8667350, Fax 0331/8667241, gundula.herwig@mlur.brandenburg.de<br />
2 Landesumweltamt Brandenburg, Michendorfer Chaussee 114, 14473 Potsdam, Tel. 0331/2776-0,<br />
Fax 0331/ 2776-309<br />
1 Zusammenfassung<br />
Vom Augusthochwasser der Elbe im Jahr 2002 waren im Land Brandenburg Vordeiche (ca.<br />
1700 ha) und Polder (ca. 4.000 ha) in vier Landkreisen betroffen. Um mögliche Neueinträge von<br />
Schadstoffen zu ermitteln, untersuchte das Landesumweltamt Brandenburg u.a. Böden an<br />
bereits in den Vorjahren untersuchten Probenahmestellen. Das Parameterspektrum wurde nach<br />
Ergebnissen der aktuellen Wasser-, Schwebstoff- und Sedimentuntersuchungen festgelegt.<br />
In den Böden der seit ihrer Einrichtung ab 1955 erstmalig überfluteten Polder wurden keine<br />
Überschreitungen von Prüf- und Maßnahmenwerten der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung<br />
(BBodSchV) ermittelt. Die Schadstoffgehalte liegen im Bereich der Hintergrundwerte<br />
für Auenböden im Land Brandenburg, ein signifikanter Schadstoffeintrag durch das<br />
Hochwasser des Jahres 2002 war nicht nachweisbar. Maßnahmen sind daher nicht erforderlich.<br />
In den Vordeichgebieten werden dagegen durchgängig die Vorsorgewerte für Pb, Cd, Cr, Cu,<br />
Ni und der Maßnahmenwert für As überschritten. Auf Grund der bereits bestehenden Schadstoffbelastungen<br />
(u.a. Überschreitung der Maßnahmenwerte für As, Hg und Cu sowie stark<br />
erhöhte PCDD/F-Gehalte) besteht hier konkreter Handlungsbedarf. Den landwirtschaftlichen<br />
Flächennutzern wurden erste Handlungsempfehlungen zur Reduzierung des Schadstofftransfers<br />
in Futtermittel und tierische Produkte gegeben, gleichzeitig wurde der weitere Untersuchungsbedarf<br />
festgelegt. Über Nutzungsempfehlungen hinaus ist in den betroffenen<br />
Landkreisen die Untersuchung des Wirkungspfades Boden - Pflanze/Tier - Lebensmittel im<br />
engen Zusammenwirken der betroffenen Behörden angeordnet worden. Entsprechende Untersuchungen<br />
von Aufwuchs und tierischen Produkten laufen gegenwärtig in den betroffenen<br />
Landkreisen Elbe-Elster und Prignitz. Dabei sind zur Stärkung des Verbraucherschutzes<br />
mögliche Transferpfade von Schadstoffen zu prüfen und erforderliche Maßnahmen zur Gefahrenabwehr<br />
und einer nachhaltigen Flächennutzung abzuleiten und dauerhaft umzusetzen.<br />
2 Untersuchungen im Vordeichbereich der brandenburgischen Elbtalaue<br />
Das Landesumweltamt Brandenburg hat in den vergangenen Jahren umfangreiche Untersuchungen<br />
in den brandenburgischen Auen- bzw. Polderbereichen der Oder, Havel und Elbe<br />
durchgeführt 1 . Der Schwerpunkt lag aufgrund der besonderen Belastungssituation auf dem<br />
Vordeichbereich der brandenburgischen Elbtalaue.<br />
Die Flächengröße des gesamten Vordeichbereichs der Elbe im Landkreis Elbe-Elster (LK EE)<br />
wird auf ca. 665 ha geschätzt (davon ca. 400 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (LN); hiervon<br />
ca. 20 % Ödland (ehemals Nutzung durch Armee), ca. 20 % Altarme/Ödland (Auwälder), ca.<br />
10 % Ackerland, ca. 50 % Grünland). Entsprechend dem noch gültigen "Beschluss des Rates<br />
des Bezirkes von Schwerin zur Festlegung von Hochwasserschutzgebieten der Elbe und ihrer<br />
Rückstaugebiete (Beschluß-Nr. 194/87, 1987) werden u.a. im brandenburgischen Teil der<br />
1. - vgl. auch Anders, L.., Dinkelberg, W. (1998), LUA / LfL (1999); LUA / LfL (2000); Dinkelberg, W.<br />
et al. (2000); Ritschel, J. et al. (2001); LUA (2002); Ritschel, J.; Dinkelberg, W. (2003)<br />
65