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Tagungsband - UFZ

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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />

Altkreise Perleberg und Ludwigslust (Landkreis Prignitz LK PR) ca. 1.700 ha Vordeichflächen<br />

(davon ca. 1164 ha LN) und ca. 930 ha Rückstaubereiche in andere Gewässer (Gnesdorfer<br />

Vorfluter, Stepenitz, Löcknitz und Alte Elde; davon ca. 692 ha LN) ausgewiesen.<br />

Im Jahr 1997 wurden im Rahmen des vom LUA geförderten Projektes der Fachhochschule<br />

Eberswalde "Regionalisierung von Bodenschutzdaten auf Auenstandorten" im LK PR die zwei<br />

Standorte Wittenberge Süd und Nord anhand eines verdichteten Probenahmeraster untersucht.<br />

Dabei wurden jeweils Bodenproben vor und hinter dem Deich entnommen. 1998 wurden an<br />

sechs weiteren problemorientiert ausgewählten Elbauenstandorten transektbezogen orientierende<br />

Untersuchungen nach § 3 Abs. 3 Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung<br />

(BBodSchV) durchgeführt (Standorte Borschütz und Altbelgern im LK EE und Quitzöbel,<br />

Rühstädt, Gandow, Wootz im LK PR). Die meisten Standorte werden als extensives Grünland<br />

genutzt. Um Aussagen zum Schadstofftransfer vom Boden in den Aufwuchs bzw. in tierische<br />

Produkte zu ermitteln, wurde im Jahr 1999 erneut eine transektbezogene Probenahme von<br />

Boden und Aufwuchs an den acht bereits untersuchten Standorten vom LUA und der ehemaligen<br />

LfL durchgeführt. Im Zusammenhang mit der Überschwemmung von Poldern und<br />

Vordeichen von Elbe und Havel durch das Elbehochwasser 2002 wurden durch das LUA stichprobenartige<br />

Beprobungen im Rahmen eines eingeschränkten Untersuchungsprogramms<br />

durchgeführt. Sie hatten das Ziel, die Auswirkungen dieser Überflutung auf den Boden zu<br />

untersuchen, den Schadensumfang zu ermitteln und ggf. kurzfristige Handlungsempfehlungen<br />

abzuleiten.<br />

Im Rahmen der dargestellten Untersuchungsprogramme 1998 und 1999 an den acht Auenstandorten<br />

entlang der Elbe erfolgte die Auswahl der Beprobungspunkte so, dass mit den Ergebnissen<br />

eine Erstbewertung hinsichtlich einer vorliegenden Gefahren und eine räumliche Abgrenzung<br />

erfolgen konnten. Dabei fanden sowohl geologisch/geomorphologische Auswahlkriterien als<br />

auch Ergebnisse bisheriger Arbeiten in diesem Gebiet Berücksichtigung. Die Strategie der<br />

Bodenbeprobung orientierte sich an der BBodSchV (vgl. Ritschel und Dinkelberg, 2003).<br />

3 Untersuchungsergebnisse<br />

Bei den Untersuchungen 1998 und 1999 wurden durch das LUA die in Tabelle 1 und 2 dargestellten<br />

Schadstoffgehalte ermittelt (LUA/ LfL 2000). Eine statistische Auswertung war auf<br />

Grund zu geringer Probenzahlen je Standort nicht möglich.<br />

Durch Monse et al. (1998) wurden an den Standorten Wittenberge-Süd und -Nord neben den<br />

Vordeichen auch Binnendeichbereiche in einem verdichtetem Raster beprobt. Abbildung 1<br />

weist einen deutlichen Unterschied der Schadstoffkonzentrationen bei Vor- und Binnendeichproben<br />

aus.<br />

Bis auf Ausnahmen ist die oberste Tiefenstufe (0 bis 10 cm) der Hauptakkumulationsbereich;<br />

die Stoffgehalte nehmen mit der Tiefe ab. Die Schadstoffbelastung ist an den Probenahmepunkten<br />

in Ufernähe tendenziell geringer als in Senken und Deichnähe (Abbildung 2).<br />

Gegenüber den Hintergrundgehalten brandenburgischer Auenböden wurden durchgehend<br />

erhöhte Schadstoffgehalte ermittelt. Die Vorsorgewerte werden für Schwermetalle an allen<br />

Standorten - teilweise erheblich - überschritten. Für PAK werden an drei und für PCB 6 an fünf<br />

Standorten im Maximum die Vorsorgewerte überschritten. Die Maßnahmenwerte Grünland für<br />

As, Cu Schaf und Hg werden im Maximum in den meisten Fällen überschritten (Tab.3).<br />

In den untersuchten Oberbodenproben der acht Standorte (Transekte mit je 3 bis 4 Probenahmestellen)<br />

wurden PCDD/F-Gehalte zwischen 2,8 und 1.080 ng I-TE/kg ermittelt. Die Proben<br />

lassen sich entsprechend dem empfohlenen Handlungsbedarf verschiedenen Klassen zuordnen<br />

(Tab.4).<br />

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