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Tagungsband - UFZ

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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />

Verlagerungen natürlicher Radionuklide im Muldesystem als Folge des<br />

Augusthochwassers<br />

Arndt Knöchel 1 , Rolf Michel 2 , Stephan Ritzel 2 , Carsten Wanke 2<br />

1 Universität Hamburg, Institut für Anorganische und Angewandte Chemie, Martin-Luther-King-Platz 6,<br />

20146 Hamburg Tel 040/42838-3982, Fax 040/42838-2893, knoechel@chemie.uni-hamburg.de<br />

2 Universität Hannover, Zentrum für Strahlenschutz und Radioökologie, Herrenhäuser Straße 2,<br />

30419 Hannover, Tel 0511/762-4033, Fax 0511/762-3008, michel@zsr.uni-hannover.de<br />

Ziel des Teilprojekts ist es, die durch die Flutereignisse verursachten Verlagerungen natürlicher<br />

Radionuklide im Gesamtsystem der Mulde zu erfassen und aus radiologischer Sicht zu<br />

bewerten. Dazu wurden an ausgewählten, bereits früher untersuchten Probennahmeorten im<br />

Bereich der Mulde [1] und den Verdachtsflächen des Altlastenkatasters [2] Wasser, Schwebstoffe,<br />

Sedimente und die rezenten Flutsedimente beprobt. Zusätzlich wurden Proben aus anliegenden<br />

Tailing-Becken und Halden genommen. Die messtechnische Erfassung der natürlichen<br />

Radionuklide soll soweit möglich gamma-spektrometrisch erfolgen und durch Beta- und Alphaspektrometrische<br />

Messungen ergänzt werden. Die Beurteilung der Flutfolgen wird auf der<br />

Grundlage von früher im Bereich der Mulde gemessenen Daten zum Vorkommen natürlicher<br />

Radionuklide und durch Vergleich mit den Vorkommen natürlicher Radionuklide in anderen<br />

Regionen Deutschlands erfolgen. Probennahme und Messtechnik wurden in Besprechungen<br />

mit dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sowie dem Sächsischen Landesamt für Umwelt<br />

und Geologie (LfUG) abgestimmt, dabei wurden die während der Probennahmekampagne zu<br />

beprobenden Gebiete festgelegt (Vgl. Abschnitt 3).<br />

1 Vorbereitung der Probennahmekampagne<br />

Um das im Rahmen des Projekts anstehende hohe Probenaufkommen zu bewältigen, wurden<br />

zusätzliche Gammadetektoren bereitgestellt und die zugehörigen Messketten optimiert.<br />

Umfangreiche Geländeerkundungen wurden in Abstimmung mit den Kooperationspartnern und<br />

anderen Teilprojekten durchgeführt. Zur Erlernung von Probennahmetechniken und zur Erweiterung<br />

von Ortskenntnissen wurde an einer durch das TP 3.7 durchgeführten Probennahmekampagne<br />

teilgenommen.<br />

2 Durchführung der Probennahmekampagne<br />

Die Probennahmekampagne wurde im Zeitraum vom 05. Mai bis 05. Juni 2003 durchgeführt,<br />

wobei alle zuvor geplanten 220 Probennahmepunkte beprobt wurden.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Verdachtsfläche Lengenfeld. Im Gebiet um den Lenkteich<br />

wurden zusätzliche Proben von verschiedenen Sedimenttypen, abgelagerten Tailingmaterialien<br />

und Bohrkerne entnommen.<br />

Bei allen Proben wurden die Sedimentproben als repräsentative Mischproben über einen Flussabschnitt<br />

entnommen, wobei nur mobile Sedimente < 2 mm im Bereich von 0-8 cm Tiefe<br />

berücksichtigt wurden. Pro Punkt wurden duchschnittlich 4000 mL wassergesättigtes Sediment<br />

entnommen. An allen Wasserproben wurden pH-Wert, Redoxpotential, Leitfähigkeit und die<br />

Gewässertemperatur gemessen, im gesamten Muldesystem zusätzlich der Sauerstoffgehalt.<br />

Zusätzlich wurde an allen Gewässern die Photonen-Äquivalentdosisleistung (ODL, Ortsdosisleistung)<br />

im Abstand von 1 m zum Sediment ermittelt. Im Gebiet um den Lenkteich, der im<br />

heutigen Zustand vollständig mit Sedimenten aus dem Dammbruchereignis der IAA von 1953<br />

verlandet ist, wurden zuätzliche ODL-Messungen durchgeführt, die dazugehörigen Messwerte<br />

sind in Abbildung 1 dargestellt.<br />

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