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Tagungsband - UFZ

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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />

Zusätzliche Sicherungsmaßnahmen an gefährdeten Halden und Stollen sind daher zu prüfen<br />

und entsprechend einer Kosten-Nutzenabschätzung zu realisieren, um bei einem erneuten<br />

Hochwasser die Schwermetallkonzentrationen am Schwebstoff zu vermindern.<br />

Grundlage für die Abschätzung einer Gefährdung durch Radionuklide ist die Strahlenschutzverordnung<br />

(StrlSchV) vom 20.7.2001. Allerdings enthält diese Verordnung keine Grenzwerte für<br />

Radionuklidkonzentrationen im Boden. Bezugsgröße ist hier die Dosis, die sich aus der Radionuklidkonzentration<br />

sowie typischen Expositionsszenarien (Aufenthaltsdauer, Inkorporation,<br />

Inhalation) ergibt. Die Aufnahme von Radionuklidkonzentrationen in die LAWA - Gewässergüteklassifizierung<br />

für den Einzugsbereich der Mulden und der Elbe erscheint aus dieser Sicht<br />

sinnvoll, um eindeutige Entscheidungskriterien zu schaffen. Gleiches gilt für die Bodenschutzverordnung.<br />

Schadstoffmodellierung<br />

Für potentiell gefährdete Überflutungsgebiete in den Niederlanden wie z. B. nördlich von<br />

Rotterdam, in denen sich eine Vielzahl von Gewerbegebieten befinden, ist im Auftrage der<br />

niederländischen Regierung ein Schadstofftransport- und Schadstoffverteilungsmodell durch<br />

"Delftcluster" erarbeitet worden. Anhand von modellierten Flutungsszenarien lassen sich<br />

besonders betroffene Gebiete erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Schadstoffminimierung<br />

durchsetzen.<br />

Die Adaption des bestehenden Schadstoffmodells auf die Verhältnisse an der Mulde und Elbe<br />

bei einer Kopplung mit einem hydrologischen Modell würden besonders kritische Bereiche der<br />

Belastung für verschiedene Überflutungsszenarien hervorheben und den lokalen und regionalen<br />

Entscheidungsträgern als Hilfsmittel zur Durchsetzung wichtiger Sicherungsmaßnahmen<br />

dienen können.<br />

Nach erfolgreicher Einführung im Gebiet der Mulden ist eine Adaption auf andere Flußeinzugsgebiete<br />

wie die Saale wünschenswert und sinnvoll.<br />

7 Zusammenfassung<br />

Im Einzugsgebiet der Mulde und Elbe ist das Erzgebirge mit den Folgen der entsprechenden<br />

Bergbauaktivitäten als die wesentliche überregionale urbane und signifikante Schadstoffquelle<br />

anzusehen. Schadstoffquellen mit lokalen Auswirkungen ergeben sich durch Gewerbegebiete<br />

sowie aus Haushalten. Eine genaue Unterscheidung zwischen den durch das Hochwasser verusachten<br />

PCB- und PAH-Schadstoffeinträgen in den urbanen Bereichen und den durch langjährige<br />

atmosphärische Deposition eingebrachten Schadstoffen ist nur vereinzelt möglich.<br />

Die gute Abstimmung der LAWA Gewässergüteklassifizierung mit der Bodenschutzverordnung<br />

gewährleistet, dass bei ständiger Einhaltung der Zielvorgabe (Güteklasse II) im Gewässer<br />

auch bei Hochwassersituationen nicht mit großflächigen Überschreitungen der Prüf- oder<br />

Maßnahmewerte der Bodenschutzverordnung für abgesetzte Schlämme zu rechnen ist.<br />

Durch den Nachweis des direkten Zusammenhangs zwischen der Schadstoffkonzentration im<br />

Schwebstoff und der Konzentration im Schlamm am Beispiel des Arsens konnte gezeigt<br />

werden, dass eine Ergänzung der Schutzgüter für die Gewässergüteklassifizierung der LAWA<br />

um das Schutzgut "Boden" für überschwemmungsgefährdete Bereiche sinnvoll erscheint.<br />

Eine klar definierte Handlungsanweisung in der Bodenschutzverordnung für großflächig abgelagerte<br />

und belastete Hochflutsedimente zumindest im Deichhinterland ist wünschenswert, um<br />

schnell und sicher nach der Flut handlungsfähig zu sein.<br />

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