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Tagungsband - UFZ

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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />

Wachstumshemmung (%)<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Königstein<br />

Dresden<br />

Wittenberg<br />

Dessau<br />

Barby<br />

Magdeburg<br />

Abbildung 1: Toxizität von Gesamtsedimenten gegenüber Lemna minor.<br />

Zur Herstellung von kausalen Beziehungen zwischen erkennbaren Belastungen und wirkspezifischen<br />

Effekten werden die Sedimentextrakte mit wirkweisenorientierten Bioassays charakterisiert.<br />

Zur wirkweisenspezifischen Analyse werden molekulare Assays sowie organismische<br />

Biotests zur Detektion von Photosynthesestörungen (Algenkurzzeittest), von Hemmungen des<br />

bakteriellen Energiestoffwechsel (Kurzzeit-Leuchtbakterientest), von akuter Invertebratentoxizität<br />

(Daphnien-Immobilisierungstest) und von dioxin-ähnlichen Effekten (EROD-Assay an<br />

Fischzellen) sowie ein Gentoxizitätstest (bakterieller umu-Assay) und ein Cytotoxizitätstest an<br />

Fischzellkulturen (Neutralrot-Assay) eingesetzt (Altenburger und Segner 2000, Dayeh et al.<br />

2002, Schirmer et al. 2001).<br />

6 Zeitintegriertes Monitoring der Wasserphase mit SPMDs<br />

Als Instrument zur zeitintegrierten Erfassung der gelösten (und damit leicht bioverfügbaren)<br />

Anteile an hydrophoben organischen Schadstoffen und zur Abschätzung des Risikos kontaminierter<br />

Sedimente für aquatische Organismen werden lipid-gefüllte semipermeable Membranen<br />

(SPMDs) genutzt (Vrana et al., 2001a, Vrana et al., 2001b). Sie sind über einen Zeitraum von 4<br />

Wochen in Stillwasserbereichen an den Standorten Bad Schandau, Torgau, Wittenberg, Dessau<br />

und Barby der vorausgegangenen Sediment-Probenahme exponiert worden. Zusätzlich erfolgte<br />

bei Mühlberg die SPMD-Exposition direkt im Elbestrom. Aus den akkumulierten Schadstoffmengen<br />

können mit Hilfe des Fugazitätsmodells Aussagen zum Remobilisierungspotential der<br />

Schadstoffe aus den belasteten Sedimenten getroffen werden. Außerdem ist aufgrund der Langzeitakkumulation<br />

bei Einsatz sehr nachweisempfindlicher Analysenverfahren die Identifizierung<br />

gelöster Verunreinigungen noch in extremen Spuren möglich.<br />

7 Literatur<br />

Altenburger R, Segner H 2000. Anwendung biologischer Testverfahren für ökotoxikologische Wirkungsanalysen.<br />

In: Fomin A et al. (Hrsg.) Bioindikation. Biologische Testverfahren. Verlag G. Heimbach, Stuttgart,<br />

S. 23-31.<br />

Brack W, Altenburger R, Dorusch F, Hubert A, Möder M, Morgenstern P, Moschütz S, Mothes S, Schirmer<br />

K, Wennrich R, Wenzel K-D, Schüürmann G 2002a. Hochwasser 2002. Chemische und toxische Belastung<br />

überschwemmter Gemeinden im Raum Bitterfeld. UWSF - Z. Umweltchem. Ökotox. 14: 213-220.<br />

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