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Tagungsband - UFZ

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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />

2 Niederschlagsbeobachtung<br />

Bodenmessung<br />

Unverzichtbare Basis jeder Hochwasserforschung sind die Daten der Klima- und Wetterstationen,<br />

dabei kommt der Fragestellung die eingeübte internationale Zusammenarbeit im Rahmen<br />

der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), eine Unterorganisation der UNO, zugute. Der<br />

Niederschlag ist ein Klimaelement mit hoher räumlicher und zeitlicher Variabilität, das in<br />

Deutschland operationell mit Hellmann-Ombrometern (200 cm², 1 m über Grund, Beobachtung<br />

einmal täglich) gemessen wird. Für dieses Messverfahren existieren etablierte Korrekturverfahren,<br />

die in der Wasserhaushaltsmodellierung zur Anwendung kommen. Für die Hochwasservorhersage<br />

kommen aber vor allem die sogenannten hauptamtlichen Stationen (Nachteil:<br />

geringe Stationsdichte) und automatische Stationen (Nachteil: wenig Qualitätskontrolle) in<br />

Frage. Bei den automatischen Stationen sollten wägende Ombrometer genutzt werden, die auch<br />

die Messung von festem Niederschlag ohne Heizung erlauben. Generell ist anzustreben, dass<br />

die zahlreichen Messnetze auf Bundes- und Landesebene, sowie private Messnetze in eine den<br />

Hochwasserzentralen zugängliche Datenbank einfließen, die auch für die Qualitätskontrolle<br />

zuständig sein sollte. Dabei ist auf eine katastrophensichere Datenübermittelung und Datenzugänglichkeit<br />

zu achten. Keineswegs dürfen die vorhandenen Messnetze weiter ausgedünnt<br />

werden, da diese Daten als Input und zur Verbesserung der Hochwasservorhersage unverzichtbar<br />

sind.<br />

In Abb.1 ist die Niederschlagsverteilung des hochwasserauslösenden Niederschlags vom 12./<br />

13. August 2002 dargestellt (Bernhofer und Goldberg, 2003). Durch die Kombination dreier<br />

Messnetze ist die orographische Verstärkung am Kamm des Osterzgebirges deutlich zu<br />

erkennen (verbreitet mehr als 300 mm/24 Std.), wobei im Lee durch frontales Aufgleiten lediglich<br />

etwa 60 mm/24 Std. beobachtet wurden. Im einzelnen ist die Wirkung des Gebirges an der<br />

Ereignissumme abzulesen: Dresden-Klotsche 182 mm, Grillenburg 268 mm, Schmiedeberg/<br />

Dönschten 308 mm und Zinnwald 406 mm. Für Zinnwald wurden mit 353 mm in 24 Std. deutlich<br />

mehr Niederschlag gemessen, als nach statistischer Analyse für 24 Std. zu erwarten war<br />

(272 mm nach Dyck und Peschke, 1995).<br />

Abb. 1. Verteilung des 24 Std.-Niederschlags am 12./13. August 2002<br />

(Quellen: DWD, Meteomedia AG, eigene Daten)<br />

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