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Tagungsband - UFZ

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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />

einzugsgebiets- und problemadäquat zu erfolgen, weshalb in der Regel gebiets- und fachübergreifende<br />

Kooperationen erforderlich sind. In der Raumforschung liegen dazu Verfahrensansätze<br />

vor.<br />

4 Forschungsempfehlungen aus Sicht des Dresden Flood Research Centers<br />

Das Verständnis vom Hochwasserrisiko-Manaagement und die Vorschläge zu dessen Operationalisierung<br />

führen dazu, den Schwerpunkt der künftigen Hochwasserforschung neben den<br />

primär an der Erweiterung partiellen Wissens ausgerichteten Untersuchungen vor allem in der<br />

Zusammenführung, Ergänzung und verbesserten Verwertbarkeit der vorhandenen Methoden<br />

und Modelle zu sehen. Das dies keinesfalls trivial ist, wurde andeutungsweise dargelegt. Im<br />

Einzelnen werden insbesondere die nachfolgenden Fragestellungen als vorrangig eingestuft:<br />

• Entwicklung von Modellkomponenten für multikriterielle Hochwasserrisiko-Analysen (v.a.<br />

hochauflösende Abbildung von Ausuferungen und urbane Vulnerabilität)<br />

• Entwicklung und Erprobung komplexer Managementsysteme durch Kopplung von meteorologischer,<br />

hydrologischer, ökonomischer und planerisch-strategischer Forschung (Frühwarnung,<br />

Vulnerabilität, Preparedness, Resilienz)<br />

• Untersuchung der Auswirkungen des Klimawandels und gesellschaftlicher Veränderungen<br />

auf das Hochwasserrisiko<br />

• Entwicklung von Modellen zur Einbeziehung der einzugsgebietsbezogenen Stoffdynamik<br />

in Hochwaserrisiko-Analysen<br />

• Defizitanalyse, Konzeption und Begleitforschung zur Verbesserung der Implementation<br />

von Informationen über Hochwasserrisiken in gesellschaftliche Entscheidungs- und Planungsprozesse<br />

• Entwicklung und Erprobung von risikospezifischen anwendungsorientierten Management-<br />

Werkzeugen (DSS, Warnsysteme)<br />

• Erarbeitung ökonomischer Instrumente für die kooperative Hochwasservorsorge (u.a. rechtlicher<br />

und ökonomischer Lastenausgleich)<br />

• Untersuchung von Möglichkeiten zur Harmonisierung länderspezifischer Rechtsvorschriften<br />

der Raumentwicklung im Bereich Hochwasservorsorge.<br />

5 Fazit<br />

Die Hochwasservorsorge erfordert einen Paradigmenwechsel vom "Hochwasserschutz" zum<br />

"Hochwasserrisiko-Management". Aus Sicht der Forschung ergibt sich daraus eine transdisziplinäre<br />

Aufgabenstellung. In deren Mittelpunkt steht die Integration von Einzelansätzen zur<br />

Ermittlung von Hochwasserrisiken sowie die adressaten-orientierte Implementierbarkeit der<br />

Risikoanalysen in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse. Hierzu bedarf es einer Kopplung<br />

naturwissenschaftlicher Methoden mit wirtschafts-, sozial-, planungs- und rechtswissenschaftlichen<br />

Untersuchungsansätzen. Mit dieser Ausrichtung der Forschung sollten mittelfristig<br />

zugleich die Voraussetzungen für eine Zusammenführung der Belange des Hochwasserrisikomit<br />

dem Flusseinzugsgebiets-Management im Sinne der Entschließung der europäischen<br />

Wasserdirektoren geschaffen werden.<br />

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