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Tagungsband - UFZ

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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />

suchungen vorgestellt werden. Die entsprechenden Sedimentproben wurden am 01. April 2003<br />

entnommen, da widrige Witterungsbedingungen (anhaltend starke Winde, nicht begehbare<br />

Eisbedeckung) eine Probenahme in den ersten drei Monaten 2003 verhinderten. Es wurden<br />

Proben aus allen drei Teilbecken des Goitschesees an den Meßstellen XD5, XM3 und XN3<br />

genommen.<br />

2.2 Sediment<br />

2.2.1 Probenahme<br />

Die Probenahme der Sedimente erfolgte mit einem Gravitationsbohrer (Mondseecorer, Uwitec,<br />

Mondsee, Österreich), dessen Inliner aus Polycarbonat einen Innendurchmesser von 90 mm<br />

besitzt. Die gewonnenen Kurzkerne wurden vor Ort im Handschuhkasten unter Argon-Atmosphäre<br />

geteilt. Die obersten 6 bis 7 cm wurden cm-weise mit Hilfe einer Schneidevorrichtung<br />

entnommen, darunter erfolgte eine Einteilung in 2-cm-Abschnitte.<br />

Teilproben wurden für die Gewinnung von Porenwasser sowie die Bestimmung von Elementgesamtgehalten<br />

genommen. Noch im Handschuhkasten erfolgte die Ansprache der Sedimente,<br />

außerdem wurden pH und Eh gemessen.<br />

Die Proben wurden bis zur weiteren Bearbeitung in dicht schließenden PE-Schraubgefäßen<br />

dunkel gelagert, zunächst gekühlt und später tiefgefroren.<br />

2.2.2 Gesamtgehalte<br />

Die Bestimmung von Elementgesamtgehalten erfolgte an der Korngrößenfraktion < 20 µm, die<br />

durch Nasssiebung mit destilliertem Wasser abgetrennt wurde.<br />

Kohlenstoff- (TC und TOC), Stickstoff- und Schwefelgehalt wurden mit dem CNS-Elementanalysator<br />

(Elementar) gemessen. Nach einem mikrowellenunterstützten Königswasseraufschluss<br />

wurden die Hauptelemente an der ICP-OES (Perkin-Elmer Optima 3000) und die<br />

Spurenelemente an der ICP-MS (Agilent 7500c) analysiert. Eine Vergleichbarkeit des<br />

Aufschlusses nach DIN 38414 Teil 7 ist gewährleistet.<br />

3 Ergebnisse<br />

3.1 Beschreibung der Sedimente<br />

Die Sedimentations- und Diagenesebedingungen für die drei untersuchten Probenahmestellen<br />

sind sehr unterschiedlich. Im Teilbecken Döbern kam vor allem das von der Mulde zwischen<br />

ihrem regulären Bett und dem Goitschesee beim Hochwassereinbruch ausgeräumte Bodenmaterial<br />

zur Ablagerung, im Bereich der Probenahmestelle in mehreren Metern Mächtigkeit.<br />

Außerdem fließt seit Anfang 2003 Wasser aus dem benachbarten Seelhäuser See über einen<br />

Kanal bzw. eine Rohrleitung in das Teilbecken Döbern.<br />

In den Teilbecken Niemegk und Mühlbeck kamen als unmittelbare Folge des Hochwassers nur<br />

Sedimente vergleichsweise geringer Mächtigkeit (ca. 1-2 cm) zur Ablagerung. Während der<br />

planmäßigen Flutung fungierte das Teilbecken Mühlbeck als "Absetzbecken" für das einströmende<br />

Flutungswasser, während es beim Hochwasser und danach am weitesten von den oberirdischen<br />

Zuflüssen entfernt war. Die Probenahmestelle XN3 zeichnet sich daneben noch durch<br />

eine grundwasserbürtige chemische Schichtung des Seewasserkörpers aus. Ein stets anoxisches,<br />

sehr eisenreiches und jetzt ca. 1,5 m mächtiges Monimolimnion wurde dort seit 1999<br />

beobachtet (Boehrer et al. 2003). Sie kann damit bis zu einem gewissen Grade als "Naturexperiment"<br />

zum Verhalten der Sedimente unter streng reduzierenden Bedingungen angesehen<br />

werden.<br />

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