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Tagungsband - UFZ

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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />

7 Zusammenfassung<br />

Neben Einträgen von partikulärem Arsen und Blei waren für das Hochwasser 2002 an der Messstelle<br />

Magdeburg erhöhte Konzentrationen gelöster und kolloidaler Stoffe charakteristisch.<br />

8 Diskussion<br />

Der Transport und Verbleib von Schwermetallen im Fließgewässer wird wesentlich durch deren<br />

Verteilung zwischen gelöster, kolloidaler und partikulärer Phase bestimmt. Nach Definition der<br />

IU-PAC werden Spezies mit einer Größe < 1nm als gelöst, Feststoffe oder feststoffgebundene<br />

Substanzen zwischen 1nm und 1 µm als kolloidal bzw. kolloidal gebunden sowie Feststoffe<br />

bzw. feststoffgebundene Substanzen > 1 µm als Partikel bzw. partikelgebunden bezeichnet. In<br />

der wasserwirtschaftlichen Praxis wird gegenwärtig in der Regel mit einer operationell definierten<br />

Trenngrenze von 0,45 µm bzw. 0,2 µm zur Unterscheidung von gelösten und partikulären<br />

Substanzen gearbeitet.<br />

Gelöste und kolloidal gebundene Schwermetalle können über große Distanzen transportiert<br />

werden, da sie nicht sedimentieren. Hydrochemische und geochemische Parameter bestimmen<br />

dabei sowohl die Verteilung zwischen gelösten und feststoffgebundenen Anteilen, als auch die<br />

Stabilität der nicht sedimentierenden kolloidalen Träger gegen Koagulation/Aggregation und<br />

nachfolgender Ablagerung in Sedimenten. Ob eine relevante Konzentration an stabilen kolloidalen<br />

Feststoffen in einer Hochwasserwelle aufgebaut wird, hängt neben hydrochemischen und<br />

-biologischen Bedingungen auch von der Art des Hochwassers ab. Hierbei sind der Ursprung<br />

der suspendierten Feststoffe und organischen Substanzen von Bedeutung. Niedrige Ionenstärke,<br />

geringe Kalziumkonzentrationen und ein hoher Anteil an pedogenen Huminstoffen führen zu<br />

einer erhöhten Konzentration stabiler kolloidaler Schadstoffträger. Ein Umstand, der für das<br />

Augusthochwasser und die hierbei gefundenen, hohen Konzentrationen kolloidaler Partikel<br />

zutreffen kann. Zänker et al. (2000 & 2002) fanden in Grubenwässern stillgelegter Minen im<br />

Einzugsgebiet der Mulde nach Vermischung mit neutralen Wässern neu gebildete Kolloide mit<br />

Größen zwischen 100 und 300 nm. Nahezu das gesamte Arsen und Blei in den Wässern war an<br />

diese Kolloide gebunden. Der Aufklärung der Wechselwirkungen zwischen partikulären,<br />

gelösten und kolloidalen Stoffen kommt somit aktuelle Bedeutung für die Abschätzung und<br />

Bewertung der von früheren Einrichtungen des Altbergbaus ausgehenden Gefahren zu.<br />

Der Kenntnis über die Bedeutung von gelösten und kolloidalen Stoffen steht ein Defizit im<br />

Bereich der analytischen Erfassung, Bewertung und Modellierung gegenüber.<br />

Die Bestimmung gelöster bzw. kolloidaler Komponenten ist in der Regel nicht Bestandteil von<br />

Behördenmessprogrammen. Ebenso ist das Verhalten der hochmobilen kolloidalen Schwebstofffraktion<br />

bisher nur unzureichend untersucht. Daher besteht Forschungsbedarf sowohl<br />

hinsichtlich der Entwicklung als auch der Anwendung der entsprechenden Trenn- und Messtechniken.<br />

9 Danksagung<br />

Unser Dank gilt den Mitarbeitern des Umweltlabor Magdeburg des Landebetriebs für Hochwasserschutz<br />

(im Aufbau) Sachsen Anhalt (Herrn Becker, Frau Göring) für die Unterstützung<br />

in der Zeit, in der das <strong>UFZ</strong> Labor in der Folge des Hochwassers nicht arbeitsfähig war.<br />

Besonderer Dank gilt Raimo Kopetzky, Hans-Joachim Dahlke und Florian Zander für ihren<br />

Einsatz während der Hochwasserprobenahmen, Christina Hoffmeister, Renate Götzke, Andrea<br />

Hoff und Marlies Wengler für die Durchführung der Elementanalysen und Bestimmung der<br />

organischen Summenparameter.<br />

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