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Tagungsband - UFZ

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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />

Belastung der Sedimente in Trinkwassereinzugsgebieten von Elbe und<br />

Mulde<br />

Gerhard Strauch, André Sbjeschni, Anke Bittkau, Dietmar Schlosser<br />

<strong>UFZ</strong>-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle, Sektion Hydrogeologie, Theodor-Lieser-Str. 4, 06120<br />

Halle, Tel. 0345/5585-206, Fax 0345/5585-559, strauch@halle.ufz.de<br />

1 Problemdarstellung und Zielstellung<br />

Die Elbe und die Mulde gelten in Sachsen und Sachsen-Anhalt als wichtigste Ressourcen für<br />

die Gewinnung von Rohwasser aus Uferfiltrat für die Trinkwasserversorgung. Deshalb ist der<br />

Erweiterung und der Vervollkommnung der Sicherungssysteme gegen kurzzeitige und zufällige<br />

Schadstoffeinträge, wie es mit der Stoßbelastung durch das Hochwasser im August 2002 der<br />

Fall war, unbedingt Rechnung zu tragen. Wirken besonders die Zonen innerhalb der Deiche und<br />

vor allem die durch Überflutungen gefährdeten Trinkwasserschutzzonen bei Stoßbelastungen<br />

aus Hochwasserereignissen kurz- oder längerfristig als Schadstoffsenke und/oder -quelle?<br />

Die Kenntnis über die Wirksamkeit der Auensedimente als natürlicher Retentionsraum bei<br />

Stoßereignissen ist eine wichtige Voraussetzung für die zweckdienliche Gestaltung von Sicherungssystemen.<br />

Entscheidend für den Schutz des Rohwassers ist, ob die ablaufenden<br />

Mischungs-, Sorptions- und Umsetzungsprozesse im Aquifer wirksam genug sind, um Schadstoffbelastungen<br />

ausreichend abfangen zu können.<br />

Das Ziel des Vorhabens ist es, mit einer ad hoc-Studie an ausgewählten im August 2002 überstauten<br />

Trinkwasserschutzzonen festzustellen, ob die dortigen Bodenschichten eine länger<br />

anhaltende Schadstoffdeposition erfahren haben bzw. wie weit das Sediment im Auenbereich<br />

in der Lage ist, Schadstoffe und Keime zu fixieren und abzubauen.<br />

2 Untersuchungsgebiete<br />

Die Untersuchungen zur Schadstoffverteilung erfolgten exemplarisch an drei Standorten in<br />

Trinkwassereinzugsgebieten von Wasserwerken im Mulde- und Elbegebiet und an Referenzstandorten<br />

aus nichtüberfluteten Zonen dieser Standorte.<br />

Die Untersuchungslokalitäten gehören zum:<br />

• Trinkwassereinzugsgebiet der Wasserwerke Canitz/Thallwitz der Kommunalen Wasserwerke<br />

Leipzig GmbH<br />

• Trinkwassereinzugsgebiet Elbaue bei Torgau des Fernwasserverbandes Elbaue-Ostharz<br />

GmbH<br />

1. Trinkwassereinzugsgebiet der Wasserwerke Canitz / Thallwitz<br />

Das Einzugsgebiet des Wasserwerke Canitz-Thallwitz befindet sich im Randbereich des Nordwestsächsischen<br />

Hügellandes, etwa 5 km nördlich der Stadt Wurzen und ca. 25 km östlich von<br />

Leipzig. Das Einzugsgebiet kann morphologisch in 3 Bereiche unterteilt werden:<br />

• Die holozäne Talaue der Mulde, die sich durch eine nahezu flächendeckende Auelehmschicht<br />

und geringe Grundwasserflurabstände auszeichnet. In diesem Bereich befinden sich<br />

einige größere grundwasserabhängige Gewässer (Muldenaltarme).<br />

• Die weichselkaltzeitliche Niederterrasse mit relativ flacher bis leicht gewellter Oberflächenstruktur<br />

und guten bis mittleren Böden, die deutlich weniger zur Vernässung neigen als<br />

in der Aue.<br />

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