Tagungsband - UFZ
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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />
Prognosen für die weitere Entwicklung der Wasserbeschaffenheit<br />
• Zuverlässige Beschaffenheitsprognosen für die weitere Entwicklung der Wasserbeschaffenheit<br />
sind zur Zeit noch nicht möglich. Es sind für jedes Objekt in Abhängigkeit von der<br />
Zielstellung Einzelfallbetrachtungen durchzuführen.<br />
• Unter ungünstigen Umständen kann sich durch die zugeführten großen Frachten an organischer<br />
Substanz und Nährstoffen ein langfristig höheres Belastungsniveau einstellen, das zu<br />
häufigen starken Algenentwicklungen mit den bekannten negativen Folgeerscheinungen<br />
führen kann.<br />
• Bisherige Beobachtungen haben gezeigt, dass der Rückgang der durch Huminstoffe bedingten<br />
organischen Belastung nur geringfügig und über einen langen Zeitraum erfolgt.<br />
• Ein weiteres Hochwasserereignis Ende Dezember 2002 hat für einen erneuten Schub an<br />
zusätzlichem Stoffeintrag in die Talsperren und Speicher vor allem im Westerzgebirge und<br />
im Vogtland gesorgt.<br />
• Die aus der vorgesehenen Erhöhung der Hochwasserschutzräume resultierende Absenkung<br />
der Wasserstände und Verringerung der für die Wassergütebewirtschaftung zur Verfügung<br />
stehenden Speicherräume kann sich bei einigen Talsperren nachteilig auf die bereits durch<br />
die Auswirkungen des Hochwassers beeinträchtigte Wasserbeschaffenheit auswirken.<br />
• Voraussetzung für prognostische Einschätzungen ist eine sorgfältige und kontinuierliche<br />
Auswertung der Überwachungs- und Steuerungsdaten.<br />
• Die Problematik der Ursachen, Auswirkungen und Prognose der Huminstoffeinträge ist u.a.<br />
Gegenstand von Forschungsprojekten unter Beteiligung der LTV<br />
Urbane Schadstoffquellen und Präventionsmaßnahmen<br />
Wolf von Tümpling 1 , Peter Popp 2 , Rainer Wennrich 2 , Hanns-Christian Treutler 2<br />
Umweltforschungszentrum Leipzig Halle GmbH<br />
1 Sektion Gewässerforschung Magdeburg, Brückstr. 3a, 39114 Magdeburg, Tel 0391/810-9300, Fax 0391/<br />
810-9150, tuempling@gm.ufz.de<br />
2 Sektion Analytik Leipzig, Permoserstr. 15, 04318 Leipzig, Tel 0341/235- 2408, Fax 0341/235-2625,<br />
popp@ana.ufz.de<br />
1 Einleitung<br />
Hochwässer sind für die Einzugsgebiete der Mulde und Elbe bekannt. Schutzmaßnahmen<br />
wurden von Alters her getroffen, um großflächige Überschwemmungen von Siedlungsbereichen<br />
und landwirtschaftlichen Nutzflächen auf ein Minimum zu begrenzen. Gleichzeitig sollte<br />
damit auch verhindert werden, dass schadstoffbelastetes Flußwasser im Falle der Überflutung<br />
des Deichhinterlandes großflächig zu Qualitätsminderungen der Böden führt.<br />
Zum Schutz der Gewässer und der Böden wurden durch die Bundes- und die Landesregierungen<br />
entsprechende Verordnungen und Gesetze erlassen, um eine definierte Gewässergüte<br />
und Bodenqualität entsprechend der Nutzungen zu gewährleisten.<br />
Das Extremhochwasser vom August 2002 führte zu großräumigen Überschwemmungenvon<br />
landwirtschaftlichen Nutzflächen und von Siedlungsbereichen im Deichhinterland. Schwebstoffe<br />
des Flutwassers aus dem Erzgebirge wurden auf den überschwemmten Böden abgelagert<br />
und bildeten so eine Schicht des Oberbodens. Damit verbunden war eine Umbewertung der<br />
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