Tagungsband - UFZ
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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />
Die Umsetzung der Arbeiten zur Retentionsfunktion von Flächen und Böden wird dabei sowohl<br />
für die Talbereiche als auch für die Einzugsgebiete als Entstehungsräume geschehen.<br />
Im Talraum selbst erfolgt die Nutzung der in Teilprojekt 2 erarbeiteten Überflutungsdaten zur<br />
Verifizierung und Überprüfung modellierter Wasserspiegellagen sowie Retentionsvolumina für<br />
ausgewählte Bereiche an der Mulde unter Berücksichtigung des natürlichen und technogenen<br />
Reliefs (MIKE 11, ESRI Hydromodel, ESRI 3D-Analyst, Abb. 15). Darüber hinaus erfolgt z.Z.<br />
eine modellgestützte Bewertung der Retentionseigenschaften (Oberflächenrauhigkeit, Sickerwasserregime<br />
und Abflussregulation) auf den vom Hochwasser 2002 betroffenen Flächen an<br />
der Mulde.<br />
Abb. 15: Modellierung von Wasserspiegellagen für einen ausgewählten Abschnitt an der Vereinigten Mulde, wo<br />
Retentionsflächen geplant werden.<br />
Für die Einzugsgebiete als Entstehungsräume müssen langfristige Maßnahmen und Strategien<br />
in Form von Handlungsoptionen formuliert werden. Die Minderung der Abflussspitzen durch<br />
räumlich differenzierte Maßnahmen, wie die Entwicklung der Bodenversiegelung, landwirtschaftlicher<br />
Nutzungsformen, des Waldumbaus oder der Auenreaktivierung müssen analysiert<br />
und bewertet werden.<br />
Die nachfolgende Kopplung der Strategien für Gewässer und Fläche sind weiterführend mit den<br />
in der Planung vorgesehenen Schutz-, Vorsorge- und Vorranggebieten, Hochwasserschutzkonzeptionen,<br />
Regionalplänen und Landschaftsprogrammen abzustimmen und zu bewerten.<br />
Ebenso wird eine Integration der Abflussmodellierung mit Nähr- und Schadstoffflüssen im<br />
Einzugsgebiet und im Gerinne angestrebt (TP. 3-8). Eine diesbezügliche Erweiterung auf den<br />
lateralen Stofftransport (potentieller Ein- und Austrag) lässt Ergebnisse zur Ausweisung der<br />
"signifikanten anthropogenen Belastungspotentiale" im Sinne der EU-WRRL erwarten.<br />
Teilprojekt 2.2 und 2.3<br />
Für langfristige Aussagen zum Schutz der Auen vor Hochwasser sowie im Rahmen der übergeordneten<br />
Fragestellung der nachhaltigen Entwicklung von Landschaften stellen die Ergebnisse<br />
des Ad-Hoc Projektes eine ausgezeichnete Datenbasis dar. Um eine bessere Bewertung der<br />
Ergebnisse dieses Projektes vornehmen zu können und zukunftsorientierte Lösungen zu finden,<br />
sind weiterführende Arbeiten dringend notwendig.<br />
Die künftigen Arbeiten gliedern sich in folgende Teilaufgaben:<br />
• Die durch die Fernerkundungsdaten ausgewiesenen hochwasserbeeinflussten Flächen werden<br />
für eine gezielte Analytik zur Verfügung gestellt. Im Anschluss erfolgt eine Validierung<br />
der Klassifikationsergebnisse mit den Analysedaten. Darauf aufbauend können die Daten<br />
auf weitere Gebiete extrapoliert werden, die bisher noch nicht bearbeitet werden konnten.<br />
• Repräsentative Standorte der am intensivsten betroffenen Gebiete werden zusätzlich mittels<br />
feldspektrometrischer Messungen fortlaufend kontrolliert.<br />
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