Tagungsband - UFZ
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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />
2. Trinkwassereinzugsgebiet des Wasserwerkes Torgau-Ost<br />
Die Torgauer Elbaue ist Teil des Naturraumes Riesa-Torgauer Elbtal. Das Einzugsgebiet des<br />
WW-Torgau-Ost lässt sich in 3 Bereiche gliedern:<br />
• holozäner Elbtalbereich (80-85 m NN)<br />
• Übergang zur Hochfläche als ausgeprägte Steilstufe<br />
• Anstieg zum Stauchendmoränengebiet der Dahlener Heide (bis 215 m NN)<br />
Die Fassungsstandorte des Wasserwerkes befinden sich in der durch die holozäne Erosion<br />
eingeebneten Talaue der Elbe, von der eine Steilstufe zu der saalekaltzeitlich überprägten Hochfläche<br />
mit der darauf aufsetzenden Stauchendmoränenlage des Sitzenrodaer Forstes, eines<br />
Ausläufers der Dahlener Heide überleitet. Die Böden im Untersuchungsgebiet differenzieren<br />
gemäß ihrem Schluff- und Tonanteil, seltener nach dem Sandanteil in den Auelehmen sowie<br />
nach dem mittleren Flurabstand des Grundwassers (4m).<br />
Der Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Untersuchungsgebiet beträgt bis zu 70 %,<br />
davon nehmen Ackerfläche zwischen 70-90 %, Dauergrünland ca. 12 % ein.<br />
Hydrogeologie, Grundwasserdynamik und Geschütztheit<br />
Hydrogeologie und Grundwasserleiter<br />
Den Hauptgrundwasserleiter im Untersuchungsgebiet bilden die bis zu 50 m mächtig<br />
werdenden glazifluviatilen bis fluviatilen Ablagerungen der Elsterkaltzeit. Die Fassungen im<br />
Elbauebereich nutzen durchweg den durchgehenden Grundwasserleiter der Kombination<br />
(GWL 1.6 - GWL 1.1). Die Terrassensande der Elbaue sind nahezu vollständig von einer<br />
Auelehmdecke überzogen, deren Bildung im jüngeren Holozän einsetzte und im Durchschnitt<br />
eine Dicke von 1 bis 4 m erreicht.<br />
Grundwasserdynamik und Geschütztheit<br />
Das Grundwasser fließt in der Elbaue direkt, etwa den Mäandern der Elbe ausgeglichen, dem<br />
Vorfluter zu, die Gefällewerte liegen dabei, in Abhängigkeit vom Wasserstand der Elbe, meist<br />
unter 1 Promille. Die Grundwasserneubildung erfolgt im Untersuchungsgebiet über 3 geologische<br />
Einheiten:<br />
• die holozäne Auelehmbedeckung, GW-Spiegel meist leicht gespannt, in sandigen Schichten<br />
gute Versickerungsmöglichkeit für NS-Wasser<br />
• die pleistozänen Talsande, allgemeine hydraulische Verbindung (von GWL 1.1 bis GWL<br />
1.6), z.Tl. stauende Nässe auf Stauern mit erhöhter Verdunstung - ohne Grundwasserneubildung,<br />
im Allgemeinen jedoch gute Versickerung<br />
• die Hochfläche in Bereichen ohne versickerungsverhindernde Stockwerksbildung und Stauchendmoränengebiet<br />
mit Stockwerksbildung, Stockwerkbau mit großer Druckdifferenz<br />
aber Kommunikation im Vorland, Durchsickerung in die tieferen Grundwasserleiter ist<br />
möglich, zudem auch erhöhter oberirdischer Abfluß<br />
Bei hohen Elbwasserständen wird die erhöhte Infiltration durch den am Ufer ausstreichenden<br />
Auelehm nicht beeinflusst, ausschlaggebend ist die erhöhte Wassersäule auf der Flussbettsohle.<br />
Die Kolmation wird bei Stoßbelastungen (Hochwasser) als gering eingeschätzt. Die nahezu<br />
flächendeckend vorhandene Auelehmbedeckung verhindert eine Kontamination durch eine<br />
schnelle Versickerung auf den überwiegend landwirtschaftlich genutzten Böden der unbewaldeten<br />
Elbaue. Die Grundwasserabstandskarte weist für das Untersuchungsgebiet Wasserstände<br />
von meist unter 2 m aus und entspricht der Geschütztheitsklasse von 3 bis 4.<br />
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