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Dunums und im Januar 1994 4900 Dunums betragen, und dies trotz des<br />

»Gaza-Jericho-Abkommens«. Auf einer Pressekonferenz am 24. Januar 1994<br />

von PHRIC, Land Research Committee, Palestine Geographie Research &<br />

Information Center und der Society of St. Yves wurde von einer Eskalation<br />

der israelischen Enteigungspolitik seit dem Abkommen gesprochen. So wurden<br />

vom 13. September 1993 bis zum Ende des Jahres 46.000 Dunums<br />

überwiegend entlang der »Grünen Linie« und um Jerusalem herum enteignet.<br />

Eine direkte Ausdehnung von Siedlungen auf 1025 Dunums, die mit der<br />

Zerstörung von 5540 Obstbäumen einherging. Dem Bau von acht neuen<br />

Straßen zwischen Siedlungen. Die Gründung von zwei Siedlungsinvestment<br />

Projekten auf 5520 Dunums in der Nähe von Hebron. Damit einher ging die<br />

Vertreibung von 46 Großfamilien und die Zerstörung von 63 Häusern. Es<br />

findet sogar eine Intensivierung der Siedlungstätigkeit statt. So wird die<br />

Straße Nr. 6, die von der libanesischen Grenze über die Westbank bis in den<br />

Süden des Landes führt, gebaut. Der Bau dieser Straße macht die Beschlagnahme<br />

großer palästinensischer Ländereien notwendig, wodurch die wirtschaftliche<br />

Infrastruktur vieler palästinensischer Dörfer zerstört wird, wie z.B.<br />

in den Städten Tireh und Taibe. Allein in den Siedlungen Elon Moreh,<br />

Revava und Eli entstehen 7.200 neue Wohneinheiten.<br />

Wie hat sich der israelisch-amerikanische Zehn-Milliarden-Dollar-Deal auf<br />

die Siedlungstätigkeit ausgewirkt? Diese Vereinbarung hat zu einem beispielosen<br />

Anstieg der Siedlungstätigkeit geführt, da die USA die meisten<br />

Bedingungen aufgehoben haben, die mit der Kreditzusage verbunden waren.<br />

Es ist deshalb irreführend, wenn Rabins Politik mit dem Etikett »Siedlungsstop«<br />

versehen wird. Da Rabin einige Kautelen wie »Sicherheitssiedlungen«<br />

durchgesetzt hat, stellt die Entscheidung nur eine Verlangsamung<br />

dar, weil auch privat finanzierte Gebäude davon nicht berührt sind. Wie man<br />

auch immer seine Politik bezeichnen mag, das Faktum bleibt bestehen, daß der<br />

Bau von 11.000 Wohneinheiten den größten Bauboom in der Siedlungsgeschichte<br />

darstellt. Falls dieser Plan verwirklicht wird, steigt die Bevölkerung<br />

in den besetzten Gebieten - ohne Ost-Jerusalem - um 40 Prozent<br />

von derzeit 136.000 auf 170.000 an.<br />

Da die USA keinen Einspruch gegen die Verwendung ihrer Hilfe zugunsten<br />

israelischer Siedlungen und das Festhalten an der Besetzung einlegen, machen<br />

sich die Amerikaner zum stillen Teilhaber einer Politik, die gegen alle<br />

Normen des Völkerrechts verstößt und die Menschenrechte mißachtet. Noch<br />

im Februar 1992 erklärte der damalige amerikanische Außenminister James<br />

Baker öffentlich, daß es durch den Kredit »zu einem Stillstand oder einem<br />

Ende der Siedlungsaktivitäten« kommen muß. Die im Bau befindli-<br />

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