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Tag später wurde der Leichnam von Khalid seiner Familie übergeben. An der<br />

Beisetzung durften nur 13 Angehörige teilnehmen; eine große Anzahl<br />

Soldaten war ebenfalls präsent. Augenzeugen bei der Beerdigung bestätigten,<br />

daß Khalid eine Einschußwunde in der linken Brustseite hatte. Ebenfalls wies<br />

er Blutspuren auf der Rückseite des Kopfes auf. Khalid galt als »gesuchte<br />

Person«. Dieser Fall zeigt mit großer Wahrscheinlichkeit, daß Kahlid nach<br />

seiner Festnahme von israelischen Soldaten exekutiert worden ist, als er unter<br />

absoluter Kontrolle des Militärs war.<br />

Bei einem anderen Zwischenfall wurde der 20jährige Ra'ed Abdul-Rahman<br />

Dihma von Soldaten in Zivilkleidung am 18. März 1992 erschossen, als<br />

er mit zwei Freunden auf dem Weg zu seinem Dorf Kufr Qadum war. Ra'ed<br />

Dihma wurde »gesucht«. Die drei wurden unterwegs von einem Kommando,<br />

das sich hinter Bäumen versteckt hielt, überrascht. Auf den Anruf: »Halt,<br />

Armee«, hoben die drei ihre Arme und blieben stehen, so Al-Haq. Die<br />

Soldaten blendeten sie mit starken Taschenlampen und begannen zu schießen.<br />

Der verletzte Freund wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus<br />

geflogen, wo er anschließend von der Polizei verhört wurde. Der Unverletzte<br />

und Ra'ed wurden mit einem Jeep abtransportiert. Nach einigen Minuten<br />

Fahrt wurde der Unverletzte freigelassen; er erkannte »Captain Don«, den<br />

Shin Bet-Offizier, der für die Gegend verantwortlich ist, mit einigen Soldaten.<br />

»Captain Don« forderte den Palästinenser auf, mit ihm zu kollaborieren, dann<br />

würde man ihm ein Haus bauen. Auf die Frage, was er getan habe, antwortete<br />

dieser, daß er seine Kuh zur Insemination gebracht habe. »Captain Don«<br />

beschuldigte ihn der Lüge und drohte ihm, ihn sofort umzubringen. Der<br />

Palästinenser wurde zur Zivilverwaltung gebracht und später freigelassen.<br />

Nach einer Autopsie am 20. März 1992 im Gerichtsmedizinischen Institut<br />

von Abu Kabir wurde der Leichnam zur Beisetzung freigegeben. 15<br />

Familienmitglieder und viele Soldaten nahmen an der Beisetzung teil. Am 20.<br />

März 1992 bestätigten Armeequellen, daß Soldaten einen maskierten<br />

Palästinenser erschossen und einen anderen verwundet hätten, nachdem einer<br />

die Soldaten angegriffen habe. Die drei Palästinenser waren weder bewaffnet<br />

noch maskiert, auch hatten sie die Soldaten nicht angegriffen.<br />

Von offizieller israelischer Seite erklärte der Armeesprecher Moshe Fogel in<br />

der »New York Times« vom 12. April 1992: »Die israelischen Soldaten<br />

haben den Auftrag, jene Leute zu fangen, unabhängig davon, wieviel Blut sie<br />

an ihren Händen haben und sie vor Gericht zu stellen ... (Die Absicht ist), die<br />

in Frage kommenden Leute zu verhaften und sie nicht zu töten; die Befehle<br />

sind sehr speziell und klar.« Eine Begründung für die Tötung sol-<br />

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