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los gewordene Arbeiter, Arbeitslosenunterstützung usw., bis alle diskriminierenden<br />

Maßnahmen abgebaut sind. Die Regierung arbeitet gerade an Veränderungen,<br />

die nicht den Wohnort, sondern den Arbeitsplatz des Arbeiters als<br />

Grundlage für Ansprüche ins Gesetz aufnehmen will. In Israel erhalten<br />

Gastarbeiter die gleichen Vergünstigungen wie Arbeiter aus den besetzten<br />

Gebieten. Mit einer Ausnahme, sie zahlen nicht für etwas, das sie nicht erhalten,<br />

deshalb wird ihnen weniger von der Nil abgezogen. Sollten die palästinensischen<br />

Arbeiter zu Gastarbeitern erklärt werden, würden sie auch noch<br />

ihre Minimalrechte aus der Vereinbarung aus dem Jahre 1970 verlieren. Eine<br />

solche Statusänderung wäre nur zu rechtfertigen, wenn ihnen die gleichen<br />

Rechte wie den Gastarbeitern in der EU zugestanden werden würden.<br />

Hannah Zohar, ein Gründungsmitglied von Workers Hotline und die<br />

treibende Kraft, findet den Kampf für einen politischen Wandel zu Gunsten<br />

von mehr Gerechtigkeit gegenüber den Palästinensern sehr frustrierend.<br />

»Wenigstens bekommen wir ein Gefühl für unsere Leistung, daß wir einzelnen<br />

helfen können. Zirka 80 Prozent der Fälle unserer Klienten enden mit einem<br />

positiven Vergleich. Wir gewinnen sehr oft vor dem Arbeitsgericht.«<br />

Augenblicklich vertritt Kav La'oved 120 Entschädigungsansprüche aufgrund<br />

der Abriegelung der Gebiete vor den Arbeitsgerichten. Die Organisation hat<br />

aber auch noch Fälle aus der Zeit des Golfkrieges vor Gericht auszufechten.<br />

Daß sich eine israelische Freiwilligenorganisation der Rechte der<br />

palästinensischen Arbeiter annehmen muß, wohingegen die Histadrut die<br />

Ausbeutung der Palästinenser und die Mißachtung ihrer Menschenrechte durch<br />

das politische Establishment hinnimmt, ist ein Skandal.<br />

Der frühere israelische Generalstabschef Dan Shomron erklärte in einem<br />

»Brief an die Soldaten« im September 1989: »Die Fahrt eines Krankenwagens<br />

und anderer medizinischer Dienste soll nicht verhindert und unnötigerweise<br />

verzögert werden. Die medizinische Versorgung bei Verletzten darf nicht<br />

behindert werden.« Obwohl diese Anweisungen eindeutig sind, berichten<br />

Menschenrechtsorganisationen wie BTselem, Al-Haq und PHR von<br />

zahlreichen Verstößen gegen selbstverständliche Standards der sofortigen<br />

Hilfeleistung. So haben nach Al-Haq und BTselem israelische Soldaten verwundete<br />

Palästinenser geschlagen, Krankentransporte mit Verletzten aufgehalten,<br />

Ärzte und anderes medizinisches Personal körperlich mißhandelt,<br />

medizinische Einrichtungen überfallen sowie Maßnahmen ergriffen, die die<br />

Qualität und Verfügbarkeit von Gesundheitsdiensten beeinträchtigt haben.<br />

Diese Eingriffe stellen schwere Verstöße gegen international akzeptierte<br />

Menschenrechtsstandards dar. Artikel 35-37 der Ersten Genfer Konvention,<br />

Artikel 16-21 der Vierten Genfer Konvention sowie die Artikel 8-21<br />

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