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den Fortgang der Bauten überwachen. Das LPG war auch für die Zerstörung<br />

von Häusern verantwortlich. Nach Artikel 10 Abs. l des Gesetzes Nr. 79<br />

wurde ein JPC dann eingesetzt, wenn es um die Prüfung von Struktur- und<br />

Entwicklungsplänen mehrerer Bezkke und Orte ging. In diesen Fällen<br />

übernahm das JPC die Verantwortung eines LPCs. Das Department of<br />

Planning (DOP) auch als CURPD bekannt, wurde von der zuständigen<br />

Abteilung des Innenministeriums, das für Stadt- und Dorfangelegenheiten<br />

(MOI) zuständig ist, eingerichtet. Das DOP soll die Planungsausschüsse mit<br />

wissenschaftlichen und technischen Ratschlägen unterstützen. Diese<br />

verschiedenen Planungsbehörden zeigten, daß Jordanien die Stadt- und<br />

Landentwicklung ernstnahm und auf eine rechtliche Basis gestellt hatte. Im<br />

Gegensatz zum jordanischen Planungsrecht, unter dem die örtlichen Behörden<br />

ein großes Mitspracherecht hatten, liegt seit der Besetzung die alleinige<br />

Planungshoheit bei der zentralen Planungsabteilung der Zivilverwaltung in<br />

den besetzten Gebieten.<br />

Seit 1968 wurde deutlich, daß die israelischen Behörden das Gesetz Nr. 79<br />

nur selektiv anwandten. Dies drückte sich darin aus, daß man unter dem<br />

Vorwand fehlender Baugenehmigungen begann, Häuser zu zerstören. Der<br />

zunehmende Mißbrauch dieses Gesetzes zeigte sich darin, daß man es durch<br />

Militärerlasse teilweise außer Kraft setzte, Korrekturen im israelischen Sinne<br />

vornahm und Zusätze verfügte. 1971 wurden durch Militärerlaß Nr. 416 die<br />

Planungsausschüsse durch Räte ersetzt, die der Militärkommandeur ernannte.<br />

Artikel 2 dieses Erlasses übertrug die Planungsentscheidungen, wie sie im<br />

Gesetz Nr. 79 ausgeführt waren, auf Personen, die von den<br />

Besatzungsbehörden ernannt worden waren. Die im Prinzip fortschrittliche<br />

Planung wurde zunehmend restriktiv ausgelegt. Dies zeigte sich in der<br />

indifferenten Haltung der israelischen Behörden gegenüber diesem Gesetz. So<br />

wurden die vom Gesetz geforderten integralen Strukturpläne, die die<br />

Grundlage für eine Reihe öffentlicher Dienstleistungen sein sollten, durch<br />

Militärerlaß Nr. 418 verhindert. Die israelischen Entwicklungspläne erfüllten<br />

nie die Mindestvoraussetzungen für ausgewiesene Baugebiete.<br />

Ein flagrantes Beispiel für den Mißbrauch des Planungsgesetzes ist der<br />

Strukturentwicklungsplan Nr. 1589 für das Gebiet Ram nördlich von Jerusalem<br />

gelegen. Der Plan bezeichnete die Geschäfts- und Industriegebiete von<br />

45.000 Menschen als ein unbedeutendes Dorf. Die Industriestruktur wurde<br />

nicht berücksichtigt. Die erteilten Baugenehmigungen entlang der Straße von<br />

Jerusalem nach Ramallah waren auf Wohnhäuser beschränkt. Zusätzlich<br />

wurden große Teile des Gebietes aus dem Plan herausgenommen. Von 7000<br />

Dunums standen nur noch 2585 Dunums für Bebauung<br />

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