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kommen«. Und das Staatsangehörigkeitsgesetz von 1952 beschränkt die<br />

Staatsbürgerschaft auf jene, die nach Israel immigirieren, dort wohnen oder<br />

dort geboren sind. Demzufolge ist Immigration auf die Juden aus aller Welt<br />

beschränkt. Palästinenser können die Staatsbürgerschaft nur erlangen, wenn<br />

sie in Israel geboren sind, im Lande wohnen oder durch Einbürgerung.<br />

Palästinenser, die zwar im Lande geboren sind, aber nicht mehr länger in Israel<br />

wohnen, wird das Recht auf Rückkehr in ihr Heimatland verweigert, während<br />

ein Jude, der nicht in Israel geboren wurde, aufgrund seines Judeseins<br />

automatisch bei der Einwanderung die Staatsbürgerschaft erhält. Beide<br />

Gesetze wirken sich somit diskriminierend auf die in Israel lebenden Palästinenser<br />

aus.<br />

Nach der Gründung Israels erhielten jüdische Organisationen wie die<br />

Zionistische Weltorganisation (WZO) oder die Jewish Agency einen besonderen<br />

Status innerhalb der Regierung; sie wurden in die staatliche Struktur<br />

inkorporiert und dadurch wurde ihr begrenzter und ausschließlicher Auftrag<br />

automatisch Teil der Politik der Regierung. Sie befassen sich insbesondere mit<br />

Landbesitz und Landwirtschaft. Ihre Aktivitäten sind ausschließlich auf den<br />

israelischen Sektor beschränkt. Der Einfluß der Organisationen ist bei der<br />

Formulierung der Land- und Landwirtschaftspolitik so groß, daß den<br />

Palästinensern die Gründung neuer Dörfer oder landwirtschaftlicher<br />

Siedlungen nicht gestattet wird. Über 90 Prozent des Landes wird als »Israel<br />

Land« definiert und von der ILA verwaltet. Diese Behörde besteht aus Regierungsvertretern<br />

und Mitgliedern des Jewish National Fund (INF), einer<br />

Freiwilligen Organistation, die seit 1961 einen Kooperationsvertrag mit der<br />

israelischen Regierung unterzeichnet hat. Der INF besitzt zirka 13 Prozent<br />

des Landes, das für die Ansiedlung von Juden zur Verfügung steht. Gemäß<br />

ihrer Satzung darf es nicht an nicht-jüdische Mitbürger verpachtet werden.<br />

Wie diskriminierend sich die Zusammenarbeit der ILA und der Jewish<br />

Agency z.B. auf die Beduinen auswirkt, zeigt der Fall des israelischen Beduinen<br />

Khalaad Suwa'ed. Er diente in der israelischen Armee und verbrachte seine<br />

Kindheit auf dem Berg Kamun in Galiläa, auf Land, das seiner Familie schon<br />

seit Jahrzehnten gehört. Vor einigen Jahren wurde die Siedlung Mikhmonim<br />

mit Hilfe der Jewish Agency in der Nähe seines Landes gegründet. Neunzig<br />

jüdische Familien haben ein gutes Verhältnis zu ihren Beduinen-Nachbarn.<br />

1988 stellte Suwa'ed einen Antrag auf Aufnahme in die Siedlung, der aber<br />

abgelehnt wurde. Ein Teil des Landes von Suwa'ed ist zur weiteren<br />

Ansiedlung von Familien vorgesehen. Suwa'ed ist bereit, seine Besitzrechte<br />

zu verkaufen oder zu übertragen, wenn ihm auf einem kleinen Stück erlaubt<br />

wird, für seine Familie ein Haus zu bauen. Die ILA und die<br />

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