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ste meine Fesseln und nahm den Sack ab und befahl, endlich zu gestehen. Als<br />

ich dies verweigerte, wurde ich gefesselt und bekam wieder den Sack über<br />

den Kopf. Dann brachten sie mich zu Hauptmann Abu-Nihad zurück, der<br />

mich verhörte. Nachdem er genug hatte, rief er Waxman, der mich ins »Grab«<br />

bringen sollte. Dies ist ein Loch von 60 x 80 cm, das durch eine Tür, die<br />

einige Löcher hat, verschlossen wird. Ich war zwei Stunden darin eingesperrt.<br />

Während der ganzen Zeit bekam ich nichts zu essen. Danach sperrten sie mich<br />

für weitere vier Tage in den Karzer. Nach dieser Zeit kam ein Shin Bet-<br />

Offizier, nahm meine Fingerabdrücke und schickte mich zu den anderen<br />

Gefangenen zurück. Nach eineinhalb Tagen führten sie mich dem Richter vor,<br />

der mich sofort freiließ. Sie brachten mich ins Makassed Krankenhaus, wo sie<br />

mich röntgen; sie stellten schwere Schläge am Kopf fest. Ich bekam Medizin<br />

und konnte nach Hause gehen.«<br />

Der 16jährige A.A. aus Tür in Jerusalem war zwei Wochen im Russian<br />

Compound inhaftiert. Seine Erklärung beschreibt den ersten, zweiten und<br />

vierten Tag. »Mit einem dreckigen Sack über dem Kopf und mit Plastikhandschellen<br />

brachten sie mich zum Verhör. Sie sperrten mich gegen acht<br />

Uhr bis zum Abend in den »Sarg«. Dann brachten sie mich wieder zum<br />

Verhör. Sie sagten mir, daß ein anderer gegen mich ausgesagt habe und ich zu<br />

einem Streikkomitee gehöre und an der Intifada aktiv teilgenommen hätte. Ich<br />

gab nichts zu. Ich blieb in dem Raum bis zum Morgen, ohne Essen<br />

bekommen zu haben. Dann machten sie den »Shabeh« bis zum Mittag, verhörten<br />

mich anschließend und führten mich dem Richter vor, der meine Haft<br />

um sieben Tage verlängerte. Danach wurde der »Shabeh« fortgesetzt. Ich<br />

bekam weder Essen noch Trinken. Am vierten Tag kam ich wieder in den<br />

»Shabeh« bis zum Abend. Sie brachten mich in die Zelle und gaben mir zu<br />

Essen. In der Zelle war ein anderer Gefangener, vermutlich ein Kollaborateur.<br />

Ich aß ein bißchen und versuchte zu schlafen, aber der andere Häftling<br />

hinderte mich daran. Er fragte mich über Jugendliche aus, die gegen mich<br />

ausgesagt hätten und sagte: >Ich habe deine Akte gelesen, Du kannst mir alles<br />

erzählen.< Er schlug mich auf die Brust und ins Gesicht. Er wolle mir Arbeit<br />

im gleichen Restaurant besorgen, in dem er beschäftigt war. Er versuchte,<br />

meine Kleidung auszuziehen, um nachzusehen, ob ich Haare auf der Brust<br />

hätte. Er drohte mir, meine ganze Familie ins Gefängnis zu bringen. Er zog<br />

mir die Hose runter und versuchte, mich zu vergewaltigen. Ich rief um Hilfe,<br />

aber die Polizei kam nicht. Ich mußte mein abgelegtes Geständnis nochmals<br />

wiederholen.«<br />

PCATI dokumentiert den Fall eines 14jährigen Mädchens von Ras El<br />

Amud in Jerusalem, über den Max Levitta in »Kol Ha'ir« vom 5. Februar<br />

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