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willkürlich eine künstliche Wohnungsknappheit. Nach Ansicht der ehemaligen<br />

Stadtverordneten Sarah Kaminker ist dies »Rassismus von der offensichtlichsten<br />

Art«.<br />

Der Fall von Sabri Fouaka bekam aber eine noch absurdere Wendung und<br />

zeigt die »Liberalität« Bürgermeister Teddy Kolleks. Nachdem ein Komitee für<br />

»gute Nachbarschaft« aus den Stadtvierteln Talpiot-Arnona den<br />

Bürgermeister aufgefordert hatte, aus humanitären Erwägungen zu intervenieren,<br />

antwortete dessen Berater für »Arabische Angelegenheiten«, Amir<br />

Heshin, den Demonstranten: »Warum sollte ich irgendetwas für diese Familie<br />

tun? Es gibt noch weitere vierhundert!« Am Tag nach der Demonstration wurde<br />

eine »Einigung« erzielt. Die Stadtverwaltung würde ihre Abrißkolonne<br />

zurückhalten, wenn Fouaka sein Haus selbst abreißen würde.<br />

Großzügigerweise wurde ihm erlaubt von 160 Quadratmeter Wohnfläche 45<br />

zu erhalten. Ein Jahr, nachdem Fouaka sein Haus gebaut hatte, mußte er es<br />

mit seinen eigenen Händen wieder abreißen. Dieser Fall ist ein Beispiel von<br />

Zynismus und Demütigung, der seinesgleichen sucht.<br />

Auf welchen rechtlichen Grundlagen beruhten die Planungen und der Bau<br />

von Häusern unter jordanischem Recht, das nach VGK in den besetzten<br />

Gebieten weiterhin gültig ist. Grundlagen für die Zerstörung von Häusern<br />

dient den Israelis das jordanische Planungsrecht Nr. 79 von 1966. Ziel des<br />

Gesetzes war die Organisation der Entwicklung von Städten und Dörfer und<br />

der Bau von Gebäuden nach städtebaulichen Gesichtspunkten. Durch diverse<br />

Gesetze wurden folgende Gremien geschaffen: Higher Plan-ning Council<br />

(HPC), District Planning Committee (DPC) und Local Plan-ning Committee<br />

(LPG) zusätzlich wurden noch das Joint Planning Committee (JPC) und das<br />

Cultural Urban and Rural Planning Department (CURPD) geschaffen.<br />

Nach Artikel 6 des Gesetzes Nr. 79 hat der HPC die Entwicklungsbefugnis<br />

für die Stadtplanung und deren Erweiterung. Der Rat ist auch für die regionalen<br />

Entwicklungspläne und die Vergabe von Genehmigungen sowie<br />

Entschädigungsfragen zuständig. Er füngiert auch als Beschwerdeinstanz. Der<br />

DPC ist nach Artikel 8 für strukturelle Entwicklungspläne eines Bezirkes<br />

verantwortlich. Er gibt Empfehlungen an das HPC und bearbeitet Einsprüche<br />

gegen Entscheidungen des LPC. Nach Gesetz Nr. 79 kann der Ministerpräsident<br />

Empfehlungen des HPC folgen, Stadträte als LPC einzusetzen.<br />

In einigen Fällen konnte der Planungsminister einige solcher Entscheidungen<br />

verhindern. Das LPC konnte örtliche Strukturentwicklungspläne entwerfen<br />

und die technische Unterstützung von der Planungsabteilung (DOP)<br />

anfordern. Es konnte Baugenehmigungen vergeben und<br />

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