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tergebaut. In Ost-Jerusalem und dem Golan dürfen weiterhin neue Siedlungen<br />

entstehen. Regierungsunterstützung für private Bauvorhaben wird bis 1994<br />

nicht geahndet. Es bleibt abzuwarten, ob staatlich konfisziertes und von<br />

privater Hand erworbens Land als Regierungsinvestitionen betrachtet wird.<br />

Sollte dies der Fall sein, bedeutet dies, daß die USA Israels Politik einer<br />

privaten Besiedelung de facto zustimmen. Zivile Ausgaben oder Subventionen<br />

für Siedler im Bereich wie Gesundheits- und Erziehungswesen,<br />

Landwirtschaft und Handel werden nicht geahndet. »Diese Bedingungen<br />

machen klar, daß Rabin die größte Ausweitung des Siedlungsbaus in der<br />

Geschichte betreiben wird, ohne Auflagen aus Washington befürchten zu<br />

müssen«, so die Schlußfolgerung des Berichtes. Selbst ein so wichtiger Mann<br />

wie der ehemalige Chef des militärischen Nachrichtendienstes, Ye-hoshafat<br />

Harkabi, klagt die USA der historischen und moralischen Verantwortung für<br />

den enormen Anstieg der Siedlungen nach 1977 an. Er weist darauf hin, wie<br />

die Bemühungen Jimmy Carters scheiterten, Menachem Be-gin mit seiner<br />

Zurückweisung der Resolution 242 zu konfrontieren und ihn zur Einstellung<br />

seiner Sieldungspläne zu zwingen.<br />

Trotz Friedensgespräche und »Gaza-Jericho-Abkommen« geht die Gründung<br />

von Siedlungen unvermindert weiter. So meldete »Ha'aretz« vom 22.<br />

September 1993 die Gründung zweier Siedlungen in Ost-Jerusalem. Dieser<br />

Gründung stimmte die mit der Arbeitspartei verbundene Fraktion des<br />

Stadtrates »Ein-Jerusalem« zu. Laut Beschluß des Stadtrates vom 20. Oktober<br />

1993 soll eine Siedlung in der Nähe des arabischen Stadtteils Ras al-Amud<br />

entstehen und 132 Wohneinheiten umfassen; sie wird aber von einer 1,8<br />

Meter hohen Mauer umgeben sein. Die zweite Siedlung soll 400<br />

Wohneinheiten umfassen und in der Nähe des Dorfes Jabel Mukaber gebaut<br />

werden. Bei dieser Entscheidung wich der Stadtrat von seiner traditionellen<br />

Politik ab, neue Siedlungen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe von<br />

arabischen Wohngebieten zu errichten. In der Vergangenheit geschah dies<br />

immer gegen den Willen des Stadtrates. Die letzten Entscheidungen wurden<br />

von der Nationalreligiösen Partei und dem Likud begrüßt. Das<br />

Stadtratsmitglied der Nationalreligiösen, Shmuel Meir, sagte, »daß der Besitz<br />

und die Souveränität über Jerusalem durch Taten und nicht durch Reden<br />

verdeutlicht werden muß«. Elisha Peleg vom Likud bemerkte, daß »die<br />

Veröffentlichung der augenblicklichen Baupläne Israels Souveränität über<br />

alle Teile Jerusalems zeigt und die jüdischen Siedlungsaktivitäten in Ost-Jerusalem<br />

verstärken wird«. Abraham Kehila, Vorsitzender des städtischen<br />

Planungs- und Bauausschusses erklärte, daß »die Gerüchte um eine Vereinbarung<br />

zwischen der PLO und der Regierung über Jerusalem es notwendig<br />

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