Download Kapitel (PDF, 854 KB)
Download Kapitel (PDF, 854 KB)
Download Kapitel (PDF, 854 KB)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ten in Nachbardörfer umgesiedelt werden. Des weiteren war im Bericht zu<br />
lesen, daß diese Häuser in eine Kategorie, der sogenannten »grauen Häuser«<br />
eingeteilt würden, und diesen jegliche Dienstleistungen verweigert werden<br />
sollten. Im Laufe von zehn Jahren sollte das Problem gelöst sein. Mar-kovitz<br />
empfahl der Regierung eine Politik der »eisernen Faust« gegenüber<br />
denjenigen, die ohne Genehmigung bauen sollten. Den Bezirksbevollmächtigten<br />
schlug er vor, bei Verwaltungsentscheidungen zur Zerstörung von<br />
Häusern den Rechtsweg auszuschließen. Was der Kommissionsbericht ganz<br />
klar machte, war, daß die Araber, die ihr Haus ohne Genehmigung gebaut<br />
hatten, Gesetzesbrecher seien, denen man nachträglich nicht auch noch eine<br />
Genehmigung dafür erteilen sollte. Der Bericht empfahl der Regierung auch,<br />
alle Häuser der Beduinen im Negev zu zerstören, die außerhalb der von der<br />
Regierung errichteten Zentren lägen; dies wären Ende 1990 6 601 Häuser. Die<br />
Regierung fuhr also mit ihrer Politik der Häuserzerstörung fort. Sie hielt sich<br />
nicht an die Empfehlungen des Markovitz-Berichtes und ordnete die<br />
Zerstörung des Hauses von Suleiman Sawa'id am 23. November 1992 im Dorf<br />
Humeira in der Nähe von Shefar'am an; das Haus wurde 1982 gebaut.<br />
Dies führte 1988 zur Gründung der »Association of Forty« im Dorf Ein<br />
Hod. Aufgrund einer Untersuchung von 32 Dörfern machte die »Vereinigung<br />
der Vierzig« der Regierung folgenden Vorschlag, der eine Alternative zur<br />
Umsiedlung der Bewohner darstellte und deren Bedürfnisse mitberücksichtigte.<br />
Nach diesem Plan können die meisten der Dörfer nahegelegenen<br />
anderen Dörfern oder Städten angeschlossen werden. Jene Dörfer, wo dies<br />
nicht möglich ist, sollten offiziell anerkannt werden. Die »Vereinigung« wirft<br />
dem Innenministerium vor, von überhöhten Zahlen auszugehen. So spricht das<br />
Ministerium von 96 Dörfern im Norden, 30 um Haifa und 50 im Negev. Die<br />
»Vereinigung« errechnete, daß es sich um 58 der 96 Dörfer nur um Hütten<br />
handele, in denen während der Erntezeit das Vieh gehalten würde. Nur 38<br />
könnten als wirkliche Dörfer angesehen werden. Die »Vereinigung« hat bisher<br />
schon Erfolge erzielt: So wurden Teile ihres Planes in den nationalen<br />
Entwicklungsplan Anfang 1993 mit aufgenommen. Mitte 1992 wurden vom<br />
Innenminsiterium die Anerkennung folgender Dörfer bekanntgegeben:<br />
Hawaled, Ein Hod, El-Arian, Domeida, Kamaneh East und Kamaneh West.<br />
Auch die Vorschläge zur Eingliederung einiger Dörfer im Norden in andere<br />
arabische Dörfer wurde mitberücksichtigt.<br />
Wie könnte eine alle Seiten befriedigende Lösung aussehen? Dazu gibt es<br />
bis heute keine offizielle Verlautbarung. Die bisher anerkannten Dörfer lagen<br />
alle in der Nähe von Haifa. Nach einem Schreiben von Alex Bligh, Be-<br />
302