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ordneten Dedi Zucker verließen die Soldaten den Operationsaal, so daß die<br />

Operation beendet werden konnte. Nach Angaben von UNWRA brachen<br />

Soldaten 1990 159 mal in Kliniken und Krankenhäuser der UNRWA ein. 31<br />

mal in der Westbank und 128 mal im Gaza-Streifen. Im gleichen Jahr wurden<br />

nach Angaben der gleichen Organisation 43 mal Krankentransporte von<br />

Sicherheitskräften angegriffen. In letzter Zeit haben die Belästigungen von<br />

UNRWA-Einrichtungen aufgehört.<br />

Während der Ausgangssperre war auch die Bewegungsfreiheit der Ärzte<br />

stark eingeschränkt. Am 5. Februar 1991 reichte Lynda Brayer für PHR eine<br />

Beschwerde beim HCJ gegen die Einschränkung der ärztlichen Tätigkeit ein.<br />

Am 24. April 1991 entschied der HCJ, daß die Zivilverwaltung zusammen mit<br />

den Krankenhäusern Bestimmungen in Hebräisch und Arabisch<br />

veröffentlichen müssen, die die Reisefreiheit von Ärzten und Patienten<br />

während der Ausgangssperre regelt. Diese Instruktionen sollen alle Soldaten<br />

an Straßensperren, den Dorfchefs und den Bewohnern gegenüber bekanntmachen.<br />

Trotz dieser Entscheidung wurden die Auflagen erst Monate<br />

später nach mehrmaliger Intervention von PHR umgesetzt.<br />

Am 26. April 1993 drangen Soldaten in die Kinderstation des Nasser<br />

Krankenhauses in Khan Yunis ein und belästigten Patienten und das Personal<br />

und zerschlugen einige Möbelstücke, wie GCRL berichtet. So berichtet<br />

dieselbe Organisation, daß am 28. Juni 1993 zwei schwerkranke Patienten<br />

den Gaza-Streifen nicht verlassen konnten, obwohl sie eine Ausreisegenehmigung<br />

hatten. Der 57jährige Abdul Hamid al-Helo und der 18 Monate alte<br />

Ahmed Samir al-Tawul sollten zu einem Tumor Szintigramm, das es im Gaza-<br />

Streifen nicht gibt. Der Krankenwagen des palästinensischen Roten Kreuzes<br />

wollte sie am Morgen des 28. Juli nach Beersheba ins Krankenhaus bringen,<br />

wurde aber am Kontrollpunkt Nahal Oz aufgehalten. Die Identitätskarte des<br />

Fahrers wurde beschlagnahmt, und beiden Patienten wurde die Ausreise<br />

verweigert. Trotz Intervention durch das Internationale Komitee vom Roten<br />

Kreuz wurde das Ausreiseverbot ohne Angaben von Gründen<br />

aufrechterhalten.<br />

Für die Palästinenser im Gaza-Streifen wird es zusehends zu einem Problem,<br />

medizinische Versorgung außerhalb von Gaza zu erhalten. Es scheint<br />

selbst jene zu treffen, die vom Militär angeschossen wurden und die in der<br />

Vergangenheit immer in Israel behandelt worden sind. Der 13jährige Muhammad<br />

Omer Mahmoud Zagoot wurde am 14. April 1993 von Soldaten<br />

angeschossen, als er auf dem Weg in die Sheikh Radwan Moschee in Gaza<br />

war. Er wurde schwer verletzt im Shifa Krankenhaus versorgt, bevor man ihn<br />

ins Tel Hashomer Krankenhaus verlegte. Nach einiger Zeit wurde er<br />

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