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ziya Schule 1967 von der Armee besetzt. Die Begründung war, daß man von<br />

dort die Klagemauer übersehen könne! Der Schlüssel für den Eingang von<br />

Südwesten, dem sogenannten Mughrabi Tor wurde 1967 von der Wqaf<br />

beschlagnahmt und ist seitdem im Besitz des Religionsministeriums. Die archäologischen<br />

Ausgrabungen vervollständigen die Einkreisung des Tempelberges<br />

von Süden her, die sich bis zur Mauer der Altstadt erstrecken. In den<br />

achtziger Jahren benutzte man diese Ausgrabungen, um von unten in eine<br />

Mosche aufgrund der sogenannten »Stables of Salomon« durchzustoßen. Die<br />

schleichende Einkreisung durch die Siedler, mit Unterstützung durch die<br />

Polizei und verschiedener Ministerien, hat die arabische Bevölkerung von<br />

Jerusalem und den besetzten Gebieten sehr beunruhigt. Sie müssen hilflos<br />

einer »legalen« Enteignung ihres Grundbesitzes zusehen.<br />

Die Diskriminierung in großem Maßstab setzt sich auch im Kleinen fort,<br />

wie der Fall der Familie Fouaka illustriert. Wie geschickt und »legal« eine<br />

palästinensische Familie in Jerusalem diskriminiert wird, zeigt das Beispiel<br />

von Sabir Fouaka, über das die Journalistin Judith Green in der Juli-Ausgabe<br />

von »Challenge« berichtet: Der Ort Sur Baher liegt jenseits der »Grünen<br />

Linie« am südöstlichen Rand von »Groß-Jerusalem«, wo heute 15.000 Menschen<br />

leben. Nach dem Juni-Krieg von 1967 wurde der größte Teil des<br />

Landes durch die israelische Regierung für »Öffentlichen Gebrauch« enteignet,<br />

einschließlich siebeneinhalb Dunums der Fouaka-Familie, auf deren<br />

Land heute 48 israelische Familien leben; der jüdische Name des Stadtteils ist<br />

East Talpiot. Für Fouaka blieb ein Dunum. Auf diesem verbliebenen Land<br />

baute Fouaka im Oktober 1992 ein Haus für sich, seine vier Kinder und seine<br />

80jährige Mutter. Sechs Jahre hat er sich vergeblich um eine Baugenehmigung<br />

bemüht; in dieser Zeit lebte er in einem gemieteten Zimmer. Das wirkliche<br />

Problem liegt darin, daß drei Viertel des gesamten Landes in Sur Baher als<br />

»Grüne Zone« ausgewiesen und somit nicht für private Zwecke freigegeben<br />

ist. Diese Methode, daß man ein Viertel für Bauzwecke und drei Viertel als<br />

»Grüne Zonen« ausweist, ist üblich für palästinensisches Land.<br />

Einige dieser »grünen Zonen« im palästinensischen Teil von »Groß-Jerusalem«<br />

wurden kürzlich als Wohngebiete für ultra-orthodoxe Juden ausgewiesen,<br />

wie z.B. das Shu'afat Rift. Die ursprüngliche Intention hinter dieser<br />

Einteilung in »Grüne Zonen« war, wie die Wochenzeitung »Kol Ha'ir« am<br />

18. Juni 1993 berichtete, »die Araber vom Bauen abzuhalten«. Daraus folgert<br />

Judith Green: »Dieses >Begrünen< von Ost-Jerusalem ist offensichtliches<br />

Manöver, um ein Anwachsen der palästinensischen Bevölkerung zu<br />

verhindern.« Durch solche Restriktionen schaffen die israelischen Behörden<br />

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