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in Zukunft ein permanenter Besucherstatus zugestanden werden solle. Dieser<br />

Petition schloß sich auch HaMoked-Anwalt Andre Rosenthal mit 100<br />

weiteren Fällen an. Vor der Entscheidung des HCJ stimmte die Armee einer<br />

Vereinbarung zu, die am 6. Juni 1990 getroffene Vereinbarung auf alle<br />

auszudehnen, die bis 31. August 1992 eingereist waren, und die in Zukunft<br />

noch kommen werden. Für sie werden sechsmonatige Besuchervisa ausgestellt,<br />

die automatisch um weitere sechs Monate verlängert werden können.<br />

Die Armeeführung stimmte auch der Rückkehr der vor diesem Zeitpunkt<br />

Ausgewiesenen zu.<br />

Die augenblickliche Lage kann als kritisch und im Fluß befindlich bezeichnet<br />

werden. Diese erzielte Vereinbarung trifft nur auf unmittelbare<br />

Familienangehörige zu, und zwar auf Frauen und Kinder, die keinen Dauerwohnsitz<br />

in den besetzten Gebieten haben. Nicht unter diese Bestimmungen<br />

fallen Brüder, Schwestern, Jugendliche, Verlobte und Schwäger; sie wurden<br />

mit der Begründung abgelehnt, daß »sie nur entfernte Verwandte sind«.<br />

Diese Personengruppen müssen weiter die Gebiete verlassen, und wer bleibt,<br />

gilt als »illegal«. Des weiteren sind alle, die nach dem 1. September 1992<br />

einreisen, davon ausgenommen, selbst wenn sie mit einem Bewohner<br />

verheiratet sind oder minderjährige Kinder haben. Sie können als »Besucher«<br />

bleiben, solange sie 300 Shekel für die Verlängerung ihrer Aufenthaltsgenehmigung<br />

zahlen. Diese Personengruppe kann nur vor der Deportation<br />

bewahrt werden, wenn Menschenrechtsorganisationen wie Ha-<br />

Moked, ACRI oder BTselem sich ihnen annehmen. Obwohl dieses Abkommen<br />

auch den Gaza-Streifen ausdrücklich mit einschließt, werden die<br />

dortigen Bewohner nicht sachgerecht informiert. Die Vereinbarung vom<br />

November 1992 enthält natürlich auch die »Sicherheitsklausel«, die beinhaltet,<br />

daß der Antrag auf Aufenthalt nur mit der Zustimmung durch den Geheimdienst<br />

erteilt wird. Es muß befürchtet werden, daß politische Häftlinge<br />

und deren Familien die ersten Opfer sein werden. Um einer Ausweisung zu<br />

entgehen, wird den Betroffenen die Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst<br />

angeboten, wie aus einer eidesstattlichen Erklärung hervorgeht (Anhang, S.<br />

360ff.). Al-Haq hat aus einer Untersuchung von 1609 Personen 15 solcher<br />

Erklärungen in seiner Veröffentlichung »Application Denied« aus dem Jahre<br />

1991 zusammengestellt. Abgesehen von der rechtlichen Seite geben diese<br />

eidesstattlichen Versicherungen Einblick in die humanitären Dimensionen, in<br />

der sich die Betroffenen befinden.<br />

Im August 1993 wurden neue Richtlinien für die Familienzusammenführung<br />

erlassen. Ehegatten und deren minderjährige Kinder ohne Wohnrecht<br />

von Palästinensern in der Westbank und dem Gaza-Streifen, die vor dem<br />

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