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igen Steinewerfer verfolgten. Zwei palästinensische Kameramänner, Mai-di<br />

al Arbeit von AP und Ham2a Zaqout von WTV, wurden vom 24. bis 26. März<br />

1994 für das angebliche filmen eines militärischen Sperrgebietes in Gaza<br />

verhaftet. Der Fotograf John Japs Third von AP wurde im März durch Schüsse<br />

des israelischen Militärs verletzt. Er wurde mit Plastikkugeln ins Knie<br />

geschossen, als er steinewerfende Kinder im Flüchtlingslager Jaba-lya<br />

fotografierte. Am 13. April 1994 mußte der Kamermann Hamed Abu Sarnra<br />

auf Anweisung eines israelischen Soldaten seine Videokassette abgeben, weil er<br />

Soldaten gefilmt hatte, die einen Palästinenser als Schild gegen<br />

palästinensische Steinewerfer mißbrauchten. Am 25. April wurde Qassim Ali,<br />

Leiter vom ABC-TV im Gaza-Streifen, von der israelischen Gava'ati Einheit<br />

gestoppt, die mit Steinen beworfen worden war. Ein Soldat schlug den<br />

Journalisten mit seinem Gewehrkolben durch das geöffnete Autofenster, nahm<br />

ihm den Autoschlüssel weg und ging fort. Als er daraufhin seinen Schlüssel<br />

zurückforderte, wurde er gegen die Hauswand gedrückt und in Handschellen<br />

abgeführt. Dieser Zwischenfall wurde vom Direktor von GCRL, Raji Sourani,<br />

gesehen. Trotz seiner Intervention auf der Polizeistation weigerte man sich, den<br />

Journalisten freizulassen. Erst aufgrund einer schriftlichen Beschwerde beim<br />

Militärkommandeur des Gaza-Streifens wurde Qassim Ali freigelassen. Am 11.<br />

Mai wurde der Journalist Moti Amir in Jericho von drei israelischen Soldaten<br />

geschlagen, als er über die Ereignisse vor Ort berichten wollte, wie »Davar«<br />

vom 13. Mai meldete.<br />

Der Verfasser berichtete am 5. April 1993 in der »taz« von einem Angriff<br />

auf den Journalisten Bassam Schweiki, der am 16. Januar 1993 Interviews auf<br />

dem Gemüsemarkt von Hebron über das Verhalten israelischer Siedler machen<br />

wollte. Drei israelische Soldaten kamen und schlugen ihn ohne Vorwarnung mit<br />

einem Knüppel. Er habe hier keine Fragen zu stellen, schrien sie ihn an.<br />

Schweiki zeigte den Soldaten seinen Presseausweis der Nachrichtenagentur<br />

Reuters, der sie aber nicht beeindruckte. Ein Soldat zertrümmerte sein<br />

Tonbandgerät auf dem Boden und schrie: »Du bist bloß ein Aufwiegler und<br />

ein Miststück, es gibt keine palästinensischen Journalisten, ihr seid alle<br />

Terroristen.« Einer der beiden anderen Soldaten schlug derweil weiter mit einem<br />

Knüppel auf Schweiki ein. Schweiki drohte mit einer Anzeige, was sie mit<br />

Gelächter quittierten. Die Nachrichtenagentur Reuters reichte beim Sprecher<br />

der israelischen Armee Beschwerde ein. BTselem und Al-Haq berichten<br />

übereinstimmend von mehreren Angriffen auf Journalisten; einige der<br />

Angreifer wurden aber auch zu Haftstrafen verurteilt.<br />

Neben direkten Angriffen übt auch das Sicherheitsestablishment Druck auf<br />

Journalisten und deren Berichterstattung aus. Sowohl israelische als<br />

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