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Baudarlehen, die Kinderbeihilfe, die Steuern und die Universitätsgebühren<br />

sind. Die neueinberufenen Soldaten erhalten Vorzüge bei der Arbeit, wie z.B.<br />

bei beruflicher Weiterbildung und deren Finanzierung. Auch private<br />

Unternehmen berücksichtigen die Ableistung des Wehrdienstes als ein Auswahlkriterium.<br />

Da auch für die arabische Bevölkerung keine Art Ersatzdienst<br />

existiert, wird sie aufgrund ihres Status diskriminiert. Die Schüler der jüdischreligösen<br />

Schulen (Yeshiva) leisten auch keinen Militärdienst, erhalten aber<br />

trotzdem alle Vergünstigungen. Die Schüler christlicher oder mus-limischer<br />

Schulen wiederum erhalten diese nicht. Seit Anfang 1994 erhalten endlich auch<br />

die Palästinenser jene Sozialhilfen, die bisher immer nur an die Erfüllung des<br />

Wehrdienstes geknüpft waren. Der Unterschied in der Höhe des Kindergeldes<br />

zwischen »Gedienten« und »Nicht-Gedienten« ist damit aufgehoben.<br />

Das Bildungsgesetz von 1953 definiert die Ziele staatlicher Bildung, daß<br />

»die Volksschulausbildung des Staates auf den Werten der jüdischen Kultur<br />

und den Leistungen der Wissenschaft, auf der Liebe zum Heimatland und der<br />

Loyalität zum Staat und dem jüdischen Volk« zu beruhen habe. Was das für<br />

ein nicht-jüdisches Kind bedeuten soll, ist völlig unklar. Auch im Gesundheitswesen,<br />

der Landwirtschaft, der Bildung und im lokalen Dienstleistungssektor<br />

herrscht Diskriminierung gegenüber den arabischen Israelis. So<br />

erhalten die arabischen Stadt- und Ortsräte nur 25 bis 30 Prozent von den<br />

Geldern, die ihre jüdischen Pendants bekommen. In letzter Zeit hat sich die<br />

israelische Regierung bemüht, das Los der palästinensischen Israelis zu<br />

verbessern. Der Etat für die Unterstützung arabischer Gebiete stieg von 185<br />

auf 400 Mo. Shekel (250. Mio. US-Dollar). Die arabische Bevölkerung ist von<br />

den verschiedenen Leistungen ausgeschlossen, die von Organisationen wie<br />

der Jewish Agency oder ähnlichen Einrichtungen geführt werden.<br />

Kanalisation gibt es nur in 19 von 140 arabischen Orten. Israel ist geographisch<br />

in Entwicklungsgebiete eingeteilt. Firmen, die in diesen Gebieten investieren,<br />

erhalten Steuervergünstigungen, günstige Wohnungen für ihre<br />

Mitarbeiter, Ausbildungsbeihilfen und anderes mehr. Obwohl die arabischen<br />

Dörfer und Städte auch in diesen Gebieten liegen, ist keiner dieser Orte als<br />

eine EntwicklungsSiedlung ausgewiesen.<br />

Die ökonomische Benachteiligung führt zwangsläufig zum Problem der<br />

Armut. Wie eine Untersuchung von Amin Feras von der Hebräischen Universität<br />

zeigt, leben 70 Prozent der arabischen Kinder unter 16 Jahren in Not.<br />

50 Prozent der arabischen Familien in Israel leben unter der Armutsgrenze.<br />

Seine Untersuchung zeigt, daß es unter dem arabischen Bevölkerungsteil eine<br />

größere Disparität im Einkommensbereich und eine größere<br />

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