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Tabelle 8: Arabische und Jüdische Bevölkerung in einigen Bezirken (in %)<br />
1947 1 199l 2<br />
Bezirke Araber Juden Araber Juden<br />
und andere<br />
und andere<br />
Akko 96 4 22 78<br />
Tiberias 67 33 0 100<br />
Haifa 53 47 10 90<br />
Sefad 87 13 0 100<br />
Quelle: l: Official Records of the Second Session of the General Assembly Ad Hoc Committee of<br />
the Palestine Quesrion, Summary Records of Meetings, 15.9.-25.11.1947; 2: Central Bureau of<br />
Statisacs, Staustical Abstract of Israel, Jerusalem 1992, Nr. 43.<br />
litärherrschaft. Für sie galten die Notstandsverordnungen aus der britischen<br />
Mandatszeit. Ihre Bewegungsfreiheit war stark eingeschränkt; so mußte die<br />
Reise von einem Dorf zum anderen genehmigt werden.<br />
Der israelische Staat übt eine totale Kontrolle über alle Planungsvorhaben<br />
aus, die im Lande durchgeführt werden. Dadurch hat er die Macht, mit dieser<br />
Politik auch politische Ziele durchzusetzen. Ein Ziel der Regierung ist es, die<br />
»Judaisierung« in allen Teilen Israels durchzusetzen. Dies hat zur Folge, daß<br />
die palästinensischen Dörfer und Städte auf ein Minimum an Land beschränkt<br />
werden, um freies Land für jüdische Siedler bereitzustellen. So werden z.B. die<br />
arabischen Beduinen in völlig unzusammenhängende Siedlungen<br />
zusammengefaßt, um dadurch das von ihnen genutzte Land zu reduzieren.<br />
Diese Politik der Strangulierung läßt den palästinensischen Siedlungen keine<br />
Möglichkeit der Entwicklung oder Expansion. So müssen sich die 65.000<br />
Einwohner Nazareths mit dem gleichen Gebiet zufrieden geben, das 1948 von<br />
12.000 bewohnt war. Die Palästinenser sind nur margi-nal in den<br />
Planungsprozeß eingebunden; ihre Wünsche werden nicht berücksichtigt.<br />
Entwicklungspläne werden auf die lange Bank geschoben und sind<br />
unzureichend. Die Planungsvorhaben gegenüber den Palästinensern sind<br />
restriktiv, wohingegen sie gegenüber den Israelis auf Innovation abzielen.<br />
Hinzu kommt, daß 123 sogenannten »nichtanerkannten Dörfern« mit einer<br />
Gesamtbevölkerung von 50.000 Bewohnern die Zerstörung und die<br />
Umsiedlung droht.<br />
Die Bewohner dieser »nichtanerkannten Dörfer« sind israelische Staatsbürger<br />
mit nur einem Makel: sie sind arabischen Ursprungs. Ihre Häuser<br />
werden für illegal erklärt, keinerlei Baugenehmigungen werden erteilt, noch<br />
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