Beilagen — Ständerat - Schweizer Parlament

3. Verhandlungen und Beschluss des Erstrats
Am 20. September 2011 hat der Nationalrat der vorliegenden Motion im Rahmen der ausserordentlichen Session wirtschaftliche und soziale Situation der
Bevölkerung" mit 86 zu 84 Stimmen zugestimmt.
4. Erwägungen der Kommission
Die Kommission ist einhellig der Meinung, dass Freiwilligenarbeit eine hohe wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung hat. Als solche verdient sie die
Anerkennung der Gesellschaft und soll auch entsprechend gefördert werden. In den Augen der Kommission sind Steuerabzüge hierfür jedoch aus verschiedenen
Gründen nicht geeignet: So fürchtet die Kommission, dass mit hohen Mitnahmeeffekten zur rechnen wäre, da Freiwilligenarbeit in der Regel nicht aus wirtschaftlichen
sondern vielmehr aus ideellen oder sozialen Gründen geleistet wird. Sie verweist zudem darauf, dass aufgrund der Steuerprogression vor allem Personen mit höheren
Einkommen von den Abzügen profitieren würden.
Im Weiteren wäre ein solcher Steuerabzug schwierig umsetzbar, da sich zahlreiche Abgrenzungsfragen stellen würden. Diese würden eine dichte Regulierung
erfordern, was wiederum einen unverhältnismässig hohen bürokratischen Aufwand zur Folge hätte und den Bestrebungen zur Vereinfachung des Steuersystems
zuwiderlaufen würde.
Die Kommission ist abschliessend der Meinung, dass ein Steuerabzug für Freiwilligenarbeit ineffizient und unzweckmässig wäre, weshalb sich auch die daraus
resultierenden Steuermindereinnahmen nicht rechtfertigen würden.
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