Beilagen â Ständerat - Schweizer Parlament
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Bundesversammlung<br />
Assemblée fédérale<br />
Assemblea federale<br />
Assamblea federala<br />
12.023 ns Delegation EFTA/Europäisches <strong>Parlament</strong>. Bericht<br />
français<br />
Bericht der <strong>Schweizer</strong> Delegation beim <strong>Parlament</strong>arierkomitee der EFTALänder und für die Beziehungen zum Europäischen <strong>Parlament</strong> vom 31.<br />
Dezember 2011<br />
Die Delegation vertritt das <strong>Schweizer</strong> <strong>Parlament</strong> im <strong>Parlament</strong>arierkomitee der Länder der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTALänder). Gleichzeitig ist sie für<br />
die Beziehungen zum Europäischen <strong>Parlament</strong> (EP) zuständig.<br />
Gemäss Artikel 8 Absatz 1 der Verordnung über parlamentarische Delegationen (VpDel) unterbreitet sie den eidgenössischen Räten ihren Jahresbericht für das Jahr<br />
2011.<br />
Antrag der Delegation<br />
Wir bitten Sie, vom Bericht Kenntnis zu nehmen.<br />
Im Namen der Delegation<br />
Der Präsident: Didier Berberat<br />
1. Einleitung<br />
1. 1. Vertretung beim <strong>Parlament</strong>arierkomitee der EFTA<br />
1. 2. Beobachtertätigkeit im Gemischten Ausschuss des Europäischen Wirtschaftsraums<br />
1. 3. Bilaterale Beziehungen mit dem Europäischen <strong>Parlament</strong><br />
2. Zusammensetzung und Organisation der Delegation<br />
3. Themen des EFTA<strong>Parlament</strong>arierkomitees<br />
3. 1. Freihandelsgespräche<br />
3. 2. Arbeitsbesuch des Komitees in Vietnam vom 22. bis 25. Februar 2011<br />
3. 3. Wirtschafts und Finanzkrise<br />
4. Europapolitik der Schweiz<br />
4. 1. Formelles bilaterales Treffen in Lugano vom 16. und 17. Mai 2011 mit der Delegation des EU<strong>Parlament</strong>s für die Beziehungen zur Schweiz<br />
4. 1. 1. Bilaterale Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU<br />
4. 1. 2. Personenfreizügigkeit: Probleme beim freien Dienstleistungsverkehr<br />
4. 1. 3. Europäische Energiepolitik<br />
4. 1. 4. Verkehrspolitik der Schweiz und der EU<br />
4. 1. 5. Gemeinsame Erklärung der beiden Delegationen<br />
4. 2. Formelles bilaterales Treffen mit der Delegation des Europäischen <strong>Parlament</strong>s am 28. und 29. November 2011 in Brüssel<br />
4. 2. 1. Treffen mit den Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen des EU<strong>Parlament</strong>s am 28. November 2011<br />
4. 2. 2. Die Reform des SchengenSystems<br />
4. 2. 3. Die europäische Asylpolitik<br />
4. 2. 4. Die Schuldenkrise in der Eurozone<br />
4. 2. 5. Der EUBinnenmarkt und die Bedenken der Unternehmen und Bürger hinsichtlich der Handelshemmnisse<br />
4. 2. 6. Sanierungsarbeiten am GotthardStrassentunnel<br />
4. 3. Besuch des EU<strong>Parlament</strong>spräsidenten Jercy Buzek vom 9. und 10. Juni 2011 in der Schweiz<br />
5. Arbeiten des Gemischten <strong>Parlament</strong>arischen Ausschusses des EWR<br />
6. Schlussfolgerungen der Delegation<br />
7. Reisekosten der Delegation<br />
8. Anhang<br />
8. 1. Liste der Personen aus der EUVerwaltung mit denen ein Treffen stattgefunden hat<br />
8. 2. Gemeinsame Erklärung CHEU vom 17. Mai 2011<br />
8. 2. 1. Deutsche Fassung<br />
8. 2. 2. Französische Fassung<br />
8. 2. 3. Italienische Fassung<br />
8. 2. 4. Englische Fassung<br />
1. Einleitung<br />
Die Delegation hat zwei institutionell getrennte Aufgabenbereiche. Rechtlich stützt sie sich demnach auf zwei verschiedene Artikel der Verordnung der<br />
Bundesversammlung über parlamentarische Delegationen (VpDel).<br />
Sie vertritt die Bundesversammlung im <strong>Parlament</strong>arierkomitee der Länder der Europäischen Freihandelsassoziation und verfügt zudem über einen Beobachterstatus<br />
im Gemischten Ausschuss des Europäischen Wirtschaftsraums (Art. 1 Bst. c VpDel).<br />
Seit 1995 ist sie ausserdem für die Beziehungen der Bundesversammlung zum Europäischen <strong>Parlament</strong> zuständig (Art. 2 VpDel). Die Intensivierung dieser<br />
Beziehungen ist seit 2008 eines der Hauptanliegen der Delegation.<br />
1. 1. Vertretung beim <strong>Parlament</strong>arierkomitee der EFTA<br />
Die Europäische Freihandelsassoziation (EFTA), zu der heute die Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein gehören, wurde 1960 mit der Konvention von<br />
Stockholm gegründet. Ziel war es, durch eine Freihandelszone das Wirtschaftswachstum der Mitglieder zu fördern. Gründungsmitglieder waren die Schweiz,<br />
Österreich, Dänemark, Grossbritannien, Norwegen, Portugal und Schweden.<br />
Seit der Gründung der EFTA bestanden informelle Kontakte zwischen den nationalen <strong>Parlament</strong>en der Mitgliedstaaten. Im Jahr 1977 wurden sie schliesslich mit der<br />
Schaffung des <strong>Parlament</strong>arierkomitees der EFTALänder institutionalisiert. Das Komitee beschäftigte sich zu Beginn vor allem mit Angelegenheiten, die direkt mit der<br />
Gründungskonvention der EFTA zusammenhingen. Im Laufe der Zeit erweiterte und diversifizierte sich der Aufgabenbereich des Komitees jedoch aufgrund der neuen<br />
Kursausrichtungen des EFTARates und der Entwicklung der europäischen und weltweiten Märkte.<br />
Anfang der 90er Jahre sahen sich die EFTALänder angesichts der wirtschaftlichen Entwicklungen in der Europäischen Union namentlich die Freihandelsabkommen<br />
zwischen der EU und ihren künftigen Mitgliedstaaten dazu veranlasst, eine neue Aussenwirtschaftspolitik zu entwickeln, um der Gefahr von Diskriminierungen von<br />
EFTAWirtschaftsakteuren auf europäischen Märkten entgegenzusteuern. So schloss die EFTA im Zuge der EUErweiterung u. a. Freihandelsabkommen mit zentral<br />
und osteuropäischen Ländern ab. Seit Mitte der 90er Jahre weitet sie ihr Freihandelsnetz auch auf den euromediterranen Raum aus.<br />
Auch die stetig wachsende Zahl von Präferenzabkommen, die die Gefahr der wirtschaftlichen Diskriminierung zusätzlich verschärfen, hat in den letzten Jahren zu<br />
einer Diversifizierung der Aktivitäten der EFTAInstanzen geführt. Die EFTALänder sahen sich angesichts dieses neuen Diskriminierungsrisikos gezwungen, sich von<br />
der EUPolitik loszulösen und sich durch eine Ausweitung des Freihandelsnetzes über die Grenzen Europas hinaus zunehmend auf eine eigene Strategie zu<br />
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