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Beilagen — Ständerat - Schweizer Parlament

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Die Bundesversammlung ­ Das <strong>Schweizer</strong> <strong>Parlament</strong><br />

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12.3640 – Postulat<br />

Brachliegendes Potenzial auf Bahnstrecken nutzen<br />

Eingereicht von<br />

Fetz Anita<br />

Einreichungsdatum<br />

Eingereicht im<br />

Stand der Beratung<br />

15.06.2012<br />

Ständerat<br />

Überwiesen an Bundesrat<br />

Eingereichter Text<br />

Der Bundesrat erstellt eine Übersicht über die bestehenden Eisenbahnnebenstrecken, die mit vergleichsweise geringem<br />

Aufwand für den Güterverkehr eingesetzt werden könnten und damit auf anderen Strecken Trassenkapazitäten frei machen<br />

würden, insbesondere für den Personenverkehr. Der Bundesrat beziffert in dieser Gesamtschau die geschätzten<br />

Ausbaukosten etwa durch erforderliche Verbindungskurven oder Kreuzungsgeleise sowie die dadurch erwartbare Steigerung<br />

der Leistungsfähigkeit des Bahnnetzes.<br />

Begründung<br />

Die SBB tendieren dazu, den Güterverkehr verstärkt auf die Hauptstrecken des Bahnnetzes zu konzentrieren. Diese sind aber<br />

durch den Personenfern­ und ­regionalverkehr weitgehend gesättigt und können kaum noch zusätzliche Züge aufnehmen ­<br />

insbesondere während der Hauptverkehrszeiten, wenn auch der Güterverkehr grossen Bedarf an Trassen für die<br />

Waggonzustellung und ­abholung hat. Deshalb dürften sich künftig die Interessenkonflikte von Personen­ und Güterverkehr bei<br />

der Trassenvergabe weiter akzentuieren. Im Speziellen besteht bei Gefahrguttransporten ein Risikopotenzial, wenn der<br />

Güterverkehr fast ausschliesslich auf den Hauptstrecken abgewickelt wird, da diese auch durch die grossen Verkehrsknoten<br />

und dichtbesiedelte Regionen führen. Demgegenüber bestehen Neben­ und Parallelstrecken, die durch Siedlungs­ und<br />

Verkehrsentwicklung an Bedeutung verloren haben, teilweise oder ganz stillgelegt wurden oder deren Infrastruktur zum Teil<br />

zurückgebaut wurde.<br />

Das Potenzial solcher Strecken könnte vornehmlich für den Güterverkehr erschlossen werden, an mehreren Stellen durch den<br />

Bau oder Ausbau von Verbindungskurven oder Kreuzungsgeleisen. Dabei dürften Steigungen und Gefälle, obwohl sie auf<br />

gewissen Nebenstrecken relativ hoch sind, nicht in jedem Fall von Nachteil oder gar ein Ausschlussgrund sein, da im Zuge des<br />

verstärkten Wettbewerbs im Schienengüterverkehr und der damit verbundenen wachsenden Zahl an Anbietern zum einen der<br />

Trend hin zu mehr, aber kürzeren Kompositionen geht, zum anderen vermehrte reine Dienstfahrten (z. B. Lokleerfahrten) die<br />

Folge sind. Ein Nebennutzen solcher Stecken könnte im Fall von Umleitungen und Störungen auch für den Personenverkehr<br />

anfallen. Zugleich dürften die erforderlichen Investitionen im Verhältnis zur gewonnenen Kapazität deutlich geringer sein als<br />

Neubaukosten.<br />

Der Bundesrat soll daher im Sinn einer Gesamtschau eine Übersicht über alle brachliegenden oder zusätzlich nutzbaren<br />

Strecken vorlegen. Diese Übersicht soll zeigen, wie gross das brachliegende Potenzial ist und mit welchem Mitteleinsatz es zur<br />

Entlastung oder Ergänzung der Hauptstrecken eingesetzt werden könnte.<br />

Stellungnahme des Bundesrates vom 22.08.2012<br />

Dieses Postulat wirft eine interessante Frage auf. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass der Schienengüterverkehr ein<br />

attraktives Verkehrsangebot braucht, um eine echte Alternative zum Gütertransport auf der Strasse zu bieten. Damit ein<br />

Überblick über das tatsächliche Potenzial einer solchen Umleitung von Güterzügen auf Eisenbahnnebenstrecken gewonnen<br />

werden kann, schlägt der Bundesrat vor, diese Möglichkeit zu prüfen und im Rahmen der nächsten Botschaft zum<br />

Strategischen Entwicklungsprogramm Bahninfrastruktur Bericht darüber zu erstatten.<br />

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