14.05.2014 Aufrufe

Beilagen — Ständerat - Schweizer Parlament

Beilagen — Ständerat - Schweizer Parlament

Beilagen — Ständerat - Schweizer Parlament

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Bundesversammlung ­ Das <strong>Schweizer</strong> <strong>Parlament</strong><br />

Curia Vista ­ Geschäftsdatenbank<br />

12.3495 – Postulat<br />

Einrichten einer Tourismusbank in der Schweiz<br />

Eingereicht von<br />

Baumann Isidor<br />

Einreichungsdatum<br />

Eingereicht im<br />

Stand der Beratung<br />

13.06.2012<br />

Ständerat<br />

Überwiesen an Bundesrat<br />

Eingereichter Text<br />

Der Bundesrat wird beauftragt, dem <strong>Parlament</strong> bis Ende 2012 einen Bericht vorzulegen, in dem aufgezeigt wird, wie in der<br />

Schweiz eine Tourismusbank nach österreichischem Vorbild aufgebaut werden könnte.<br />

Begründung<br />

Mit der Annahme der Volksinitiative "Schluss mit uferlosem Bau von Zweitwohnungen" hat sich die Finanzierungssituation für<br />

die Tourismuswirtschaft in der Schweiz verschlechtert. Die Banken sind noch zurückhaltender in der Hotelfinanzierung.<br />

Landreserven der Seilbahnen haben zum Teil über Nacht an Wert verloren. Die <strong>Schweizer</strong>ische Gesellschaft für Hotelkredit<br />

(SGH) finanziert immer nur nachrangig zu den Banken. Es ist mit vermehrten Gesuchen an die SGH zu rechnen. Die<br />

Seilbahnen werden nach geltenden Bestimmungen aus regionalwirtschaftlichen Überlegungen mit Darlehen aus der<br />

Regionalpolitik gefördert, wobei jeweils eine kantonale Äquivalenzleistung erforderlich ist.<br />

Die Tourismuswirtschaft steht nicht erst seit der Annahme der Zweitwohnungs­Initiative vor erheblichen Herausforderungen.<br />

Die Wirtschaftskrise und der unvorteilhafte Wechselkurs haben zu erheblichen Einbussen bei den Logiernächtezahlen geführt.<br />

Etliche Betriebe sind überaltert und müssen dringend saniert und erneuert werden. Gestiegene Kundenansprüche, das hohe<br />

schweizerische Preisniveau und geänderte Rahmenbedingungen wie der Klimawandel sind weitere Herausforderungen, die<br />

gemeistert werden müssen. Die Tourismuswirtschaft ist die viertgrösste Exportbranche der Schweiz und damit eine<br />

unerlässliche volkswirtschaftliche Grösse. Sie ist aber kaum in der Lage, in diesem hartumkämpften Markt ohne externe Hilfe<br />

zu bestehen. Die Schweiz droht, im Vergleich zu direkten Konkurrenten wie insbesondere Österreich, immer mehr ins<br />

Hintertreffen zu geraten. Dabei ist bemerkenswert, dass die österreichischen Tourismusinfrastrukturen dank gezielter<br />

Förderung auf modernstem Stand sind und damit den Kundenbedürfnissen entsprechen. Zentrales Förderinstrument ist dabei<br />

die österreichische Tourismusbank, an der auch die Grossbanken beteiligt sind.<br />

Der Bundesrat wird deshalb beauftragt aufzuzeigen, wie eine derartige umfassende Tourismusbank in der Schweiz verwirklicht<br />

werden könnte, wobei explizit auch die Seilbahnförderung einzubeziehen ist.<br />

Stellungnahme des Bundesrates vom 29.08.2012<br />

Der <strong>Schweizer</strong> Tourismus steht vor erheblichen Herausforderungen. Die Wachstumsstrategie für den Tourismusstandort<br />

Schweiz des Bundesrates vom 18. Juni 2010 identifiziert die bedeutendsten Herausforderungen für den <strong>Schweizer</strong> Tourismus.<br />

Hinzu kommen aktuell das für die standortgebundene Exportbranche Tourismus unvorteilhafte Währungsumfeld sowie die<br />

Umsetzung der Zweitwohnungs­Initiative, welche die Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung in den von der<br />

Initiative hauptsächlich betroffenen Tourismus­ und Bergregionen verändern wird. Es ist damit zu rechnen, dass es in den<br />

betroffenen Tourismus­ und Bergregionen zu einem beschleunigten Strukturwandel kommen wird.<br />

Der Bundesrat erinnert daran, dass im vergangenen Jahr zur Abfederung der negativen Auswirkungen der Frankenstärke<br />

Massnahmen zur Stärkung des <strong>Schweizer</strong> Tourismus ergriffen wurden. Insbesondere wurde das Bundesdarlehen an die<br />

<strong>Schweizer</strong>ische Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) vorsorglich und befristet um 100 Millionen Franken aufgestockt. Mit Blick<br />

auf die Zweitwohnungs­Initiative erachtet es der Bundesrat aufgrund der bestehenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit<br />

den Ausführungsbestimmungen zur Initiative als sinnvoll, in einer ersten Phase vertiefte Analysen zu den Auswirkungen der<br />

302

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!