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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Kapitel II<br />

2. Methodik<br />

In dem vorliegenden Forschungsprojekt mussten beson<strong>der</strong>e methodische Schwierigkeiten<br />

überwunden werden, so z.B. die Gewährleistung <strong>der</strong> Repräsentativität bei fehlenden<br />

repräsentativen Grunddaten <strong>zur</strong> Untersuchungsgruppe, zumal ein großer Teil <strong>der</strong><br />

behin<strong>der</strong>ten Mädchen und <strong>Frauen</strong> keinen Behin<strong>der</strong>tenausweis hat und nicht über<br />

Versorgungsämter erreichbar ist. Zugleich stellte auch <strong>der</strong> Zugang zu den unterschiedlichen<br />

Zielgruppen <strong>der</strong> Untersuchung, etwa im Hinblick auf Kommunikation o<strong>der</strong> auch die<br />

Erreichbarkeit <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> in Einrichtungen, eine erhebliche Hürde dar. Gerade die aufgrund<br />

ihrer Behin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> <strong>Lebenssituation</strong> schwer erreichbaren <strong>Frauen</strong> stellen aber unter<br />

Umständen vulnerable Bevölkerungsgruppen dar, die im Rahmen <strong>von</strong> Viktimisierungsstudien<br />

zu Gewalt nicht vernachlässigt werden dürfen. Im Folgenden werden das genaue<br />

Untersuchungsdesign und die angewandten Methoden in Bezug auf die repräsentative<br />

Befragung in Haushalten und in Einrichtungen (2.2) und die nichtrepräsentative<br />

Zusatzbefragung (2.3) dargestellt. Anschließend werden die Gewinnung, Schulung und<br />

Betreuung <strong>der</strong> Interviewerinnen (2.4) und die Fragebogenentwicklung (2.5) beschrieben. Da<br />

für die Auswahl <strong>der</strong> zu befragenden <strong>Frauen</strong> eine Auseinan<strong>der</strong>setzung <strong>mit</strong> dem<br />

Behin<strong>der</strong>ungsbegriff und eine Entwicklung einer studienspezifischen Behin<strong>der</strong>ungsdefinition<br />

zentral war, soll diese hier zunächst vorgestellt werden (2.1).<br />

2.1 Definition <strong>von</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung zu Ausmaß und Umfang <strong>von</strong> Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong><br />

Behin<strong>der</strong>ungen sind Betroffene <strong>mit</strong> unterschiedlichen Behin<strong>der</strong>ungen, d.h. <strong>mit</strong> Hör-, Seh-,<br />

Körper-, psychischen, sogenannten geistigen Beeinträchtigungen sowie <strong>mit</strong> chronischen<br />

Erkrankungen, im Alter <strong>von</strong> 16 bis 65 Jahren repräsentiert. Die Behin<strong>der</strong>ung sollte –<br />

entsprechend <strong>der</strong> ursprünglichen Ausschreibung des BMFSFJ – einen prägenden Faktor im<br />

Leben <strong>der</strong> Befragten darstellen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auch auf <strong>der</strong> Aufdeckung<br />

potenzieller Dunkelfel<strong>der</strong> betroffener <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen, die nicht über<br />

Versorgungsämter und/o<strong>der</strong> Einrichtungen erfasst werden können.<br />

Die folgenden Ausführungen dienen im Hinblick auf die methodischen und wissenschaftlichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Studie</strong> <strong>der</strong> kritischen Diskussion und Bewertung verfügbarer Definitionen<br />

<strong>von</strong> Behin<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> Ableitung einer studienspezifischen Definition, die <strong>zur</strong><br />

Festlegung/Eingrenzung <strong>der</strong> Zielgruppe herangezogen wurde.<br />

2.1.1 Diskussion und Bewertung verfügbarer Definitionen <strong>zur</strong> Eingrenzung <strong>der</strong><br />

Zielgruppe<br />

Angesichts <strong>der</strong> wissenschaftlichen Fragestellung <strong>der</strong> <strong>Studie</strong> und <strong>der</strong> zu leistenden Feldarbeit<br />

war es <strong>von</strong> zentraler Bedeutung, den Personenkreis klar zu definieren, <strong>der</strong> <strong>mit</strong> dem<br />

komplexen Begriff „Behin<strong>der</strong>ung“ erfasst werden sollte. Als eine grundlegende Problematik<br />

stellte sich dabei die Heterogenität <strong>der</strong> zu befragenden Zielgruppe „<strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen“<br />

dar. Behin<strong>der</strong>ungen sind durch eine Vielfalt an Ausprägungen, Ursachen und wahrge-<br />

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