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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 251<br />

Kapitel III<br />

vorliegenden <strong>Studie</strong> in <strong>der</strong> Tendenz diesem Durchschnitt. Sie besuchen etwa gleich häufig<br />

Freundinnen bzw. Freunde, Verwandte und Bekannte und arbeiten in Organisationen wie<br />

Kirchen und Vereinen <strong>mit</strong>; auch kulturelle Veranstaltungen wie Kino, Theater und an<strong>der</strong>e<br />

Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten außer Haus unternehmen sie nicht seltener. Die in<br />

Haushalten lebenden <strong>Frauen</strong> scheinen demnach hinsichtlich <strong>der</strong> Teilhabe an<br />

außerhäuslichen Freizeitaktivitäten sozial integriert zu sein. <strong>Frauen</strong> aus den beiden<br />

Einrichtungsgruppen arbeiten dagegen seltener in Organisationen <strong>mit</strong>, nehmen weniger<br />

häufig an kulturellen Veranstaltungen teil und treiben weniger häufig außerhäuslich Sport,<br />

wobei die in vereinfachter Sprache befragten <strong>Frauen</strong> hier teilweise noch geringere Werte<br />

aufweisen als die in allgemeiner Sprache befragten <strong>Frauen</strong>. Die Ergebnisse verweisen auf<br />

eine geringere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bei den in Einrichtungen lebenden<br />

<strong>Frauen</strong>. Darüber hinaus hatten die <strong>Frauen</strong>, die in Einrichtungen leben, in den Fragen zu<br />

subjektiv erlebten Diskriminierungen und Benachteiligungen die Einschränkungen durch<br />

Regeln und institutionelle Abläufe kritisiert, auch im Hinblick auf Beschränkungen im<br />

selbstständig organisierten Freizeitverhalten.<br />

Ein weiterer Aspekt sind die Unterschiede in den Möglichkeiten, soziale Beziehungen auch<br />

im eigenen Wohnbereich zu pflegen. Auf die Schwierigkeiten, Paar- und Familienbeziehungen<br />

in Einrichtungen zu leben, wurde bereits weiter oben eingegangen. Darüber<br />

hinaus ergaben die Auswertungen <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong>, dass <strong>Frauen</strong>, die in<br />

Einrichtungen leben, deutlich seltener Besuch <strong>von</strong> Nachbarinnen und Nachbarn, Verwandten<br />

und Freundinnen bzw. Freunden erhalten als <strong>Frauen</strong>, die in Haushalten leben, und <strong>Frauen</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>studie 2004. Während über 80% <strong>der</strong> in Haushalten lebenden <strong>Frauen</strong> angaben,<br />

häufig o<strong>der</strong> gelegentlich zu Hause besucht zu werden, traf dies auf 50–70% <strong>der</strong> in<br />

Einrichtungen lebenden <strong>Frauen</strong> zu. Dies kann zum einen eine Folge des geringeren Maßes<br />

an fortbestehenden familiären und freundschaftlichen Kontakten <strong>mit</strong> Personen außerhalb <strong>der</strong><br />

Einrichtungen sein. Es dürfte zum an<strong>der</strong>en aber auch auf die Wohnform selbst<br />

<strong>zur</strong>ückzuführen sein, weil das Wohnen in Einrichtungen auch räumlich nur eingeschränkte<br />

Möglichkeiten für eine Privat- und Intimsphäre belässt und sich dadurch Freundschaften und<br />

soziale Beziehungen stärker auf Personen innerhalb des Wohnheims und <strong>der</strong> Werkstätten<br />

beschränken.<br />

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