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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 320<br />

Kapitel IV<br />

Zusammengenommen 92% <strong>der</strong> hörbehin<strong>der</strong>ten, 78% <strong>der</strong> sehbehin<strong>der</strong>ten und 93% <strong>der</strong><br />

körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> waren in mindestens einem Lebensbereich stark o<strong>der</strong> sehr stark<br />

eingeschränkt. An<strong>der</strong>s als in <strong>der</strong> repräsentativen Haushalts- und <strong>der</strong> Einrichtungsbefragung<br />

in allgemeiner Sprache ist hier das Berufs- und Erwerbsleben zwar ein häufig genannter<br />

Bereich, aber er steht nicht an erster Stelle <strong>der</strong> eingeschränkten Lebensbereiche. Er wird<br />

<strong>von</strong> 58% <strong>der</strong> gehörlosen, <strong>von</strong> 50% <strong>der</strong> körperbehin<strong>der</strong>ten und <strong>von</strong> 44% 163 <strong>der</strong><br />

sehbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> als ein stark o<strong>der</strong> sehr stark beeinträchtigter Lebensbereich genannt.<br />

Im Vergleich dazu gaben 48% <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Haushaltsbefragung und 55% <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong><br />

Einrichtungsbefragung in allgemeiner Sprache eine starke bzw. sehr starke Beeinträchtigung<br />

im Berufs- und Erwerbsleben an.<br />

Bei den gehörlosen <strong>Frauen</strong> stand die Einschränkung in Gesprächen <strong>mit</strong> an<strong>der</strong>en (66%) im<br />

Vor<strong>der</strong>grund, die <strong>von</strong> den seh- und körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> nur selten genannt wurde (8%<br />

bis 9%). Diesem Lebensbereich folgt bei den hörbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> eine subjektiv<br />

wahrgenommene starke o<strong>der</strong> sehr starke Einschränkung in sozialen Aktivitäten (60%) und in<br />

Freizeit und Erholung (42%). Diese beiden Bereiche stehen auch bei den sehbehin<strong>der</strong>ten<br />

<strong>Frauen</strong> an zweiter und dritter Stelle (Freizeit und Erholung 49%, soziale Aktivitäten 39%).<br />

Von den körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> werden sie <strong>mit</strong> 54% und 75% jedoch noch deutlich<br />

häufiger genannt. Am häufigsten gaben die körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> eine Einschränkung in<br />

familiären und häuslichen Tätigkeiten (82%) an, die nur <strong>von</strong> 28% <strong>der</strong> sehbehin<strong>der</strong>ten und<br />

<strong>von</strong> 13% <strong>der</strong> hörbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> genannt wurde. Mit 59% waren die körperbehin<strong>der</strong>ten<br />

<strong>Frauen</strong> aber auch sehr häufig in <strong>der</strong> Selbstversorgung eingeschränkt, was zwar auf 37% <strong>der</strong><br />

sehbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong>, aber nur auf 5% <strong>der</strong> hörbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> zutraf. Ähnlich waren<br />

die körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> 25% auch erheblich häufiger in lebensnotwendigen<br />

Tätigkeiten eingeschränkt als die seh- und hörbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> (1% bis 2%). Dies gilt<br />

auch <strong>mit</strong> etwas weniger starker Differenz für das Paarbeziehungsleben, worin jeweils 15%<br />

<strong>der</strong> seh- und <strong>der</strong> hörbehin<strong>der</strong>ten, aber 27% <strong>der</strong> körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> stark o<strong>der</strong> sehr<br />

stark eingeschränkt waren.<br />

Betrachtet man die Anzahl <strong>der</strong> Lebensbereiche, in denen eine Einschränkung vorliegt, so<br />

zeigt sich, dass die körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> am stärksten in verschiedenen<br />

Lebensbereichen beeinträchtigt sind. Sie gaben durchschnittlich drei bis vier eingeschränkte<br />

Lebensbereiche an (Mittelwert 3,8), während die hör- und die sehbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong><br />

durchschnittlich zwei bis drei Lebensbereiche nannten (Mittelwert 2,6 und 2,2). Nur 7% <strong>der</strong><br />

körperbehin<strong>der</strong>ten, 8% <strong>der</strong> hörbehin<strong>der</strong>ten und 22% <strong>der</strong> sehbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> gaben in<br />

keinem <strong>der</strong> Lebensbereiche an, stark o<strong>der</strong> sehr stark eingeschränkt zu sein. Eine starke o<strong>der</strong><br />

sehr starke Beeinträchtigung in ein bis zwei Bereichen gaben rund 22% <strong>der</strong><br />

körperbehin<strong>der</strong>ten, 39% <strong>der</strong> sehbehin<strong>der</strong>ten und 45% <strong>der</strong> hörbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> an. In drei<br />

bis acht Bereichen gaben die Mehrheit <strong>der</strong> körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> (rund 71%), knapp die<br />

Hälfte <strong>der</strong> hörbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> (47%) und 39% <strong>der</strong> sehbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> starke o<strong>der</strong><br />

sehr starke Beeinträchtigungen an.<br />

163 Allerdings haben 17% <strong>der</strong> sehbehin<strong>der</strong>ten und 18% <strong>der</strong> hörbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> keine Angabe gemacht.<br />

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